Keith Kellogg Kreml blockiert – Trumps Diplomat vor dem Aus?

Moskau will den US-Gesandten Keith Kellogg offenbar von Friedensgesprächen ausschließen. Seine Abwesenheit bei mehreren Treffen wirft Fragen auf.
Die jüngsten Gespräche zur Beendigung des Krieges in der Ukraine fanden ohne einen wichtigen Vertreter der USA statt. Der Sondergesandte von Präsident Donald Trump für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, wurde offenbar von hochrangigen Gesprächen ausgeschlossen. Berichten zufolge wollte der Kreml ihn nicht dabeihaben. Dies berichteten die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf US-Regierungskreise und NBC News unter Berufung auf einen russischen Beamten.
Kellogg war zuletzt bei einigen Gesprächen nicht persönlich anwesend, so auch bei einem Treffen zwischen dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, und Außenminister Marco Rubio mit einer ukrainischen Delegation am vergangenen Dienstag in Saudi-Arabien. Auch an einem hochrangigen Treffen mit Russen in Saudi-Arabien im Februar nahm er nicht teil.
Ein ranghoher russischer Beamter erklärte gegenüber NBC News: "Kellogg ist ein ehemaliger amerikanischer General, der der Ukraine zu nahe steht. Nicht unser Typ, nicht von dem Kaliber, das wir suchen", zitiert NBC die anonyme Quelle. Ein US-Beamter bestätigte Reuters, dass Russland Kellogg nicht dabeihaben wollte. Wann genau diese Entscheidung dem Weißen Haus mitgeteilt wurde, bleibt jedoch unklar. Die russische Botschaft in Washington reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
Weißes Haus: "Ein geschätztes Mitglied des Teams"
James Hewitt, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, sagte gegenüber NBC News: "Trump hat die Kompetenzen mehrerer hochrangiger Verwaltungsbeamten genutzt, um den Krieg in der Ukraine friedlich zu lösen." Er fügte hinzu, dass Kellogg weiterhin "ein geschätztes Mitglied des Teams sei", insbesondere hinsichtlich Gesprächen mit europäischen Verbündeten.
Keith Kellogg ist seit Langem ein treuer Anhänger von Trump und hat verschiedene Rollen während seiner ersten Amtszeit übernommen, unter anderem als nationaler Sicherheitsberater von Vizepräsident Mike Pence. In einem Papier für das America First Policy Institute kritisierte er kurz vor der US-Wahl die seiner Ansicht nach "inkompetente" Außenpolitik der Biden-Regierung und schrieb über mögliche Strategien zur Beendigung des Krieges in der Ukraine.
Indes kommt einem anderen US-Diplomaten eine führende Rolle in den Verhandlungen zu. Am 11. Februar traf sich Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, in Moskau mit Putin für dreieinhalb Stunden. Über den Inhalt des Treffens gibt es keine offiziellen Angaben. Witkoff beschrieb das Gespräch später als eine "Vertrauensbildungsmaßnahme" auf Anweisung Trumps.
Am folgenden Tag schrieb Trump auf Truth Social über sein Telefonat mit Putin: "Wir haben zugestimmt, unsere jeweiligen Teams sofort mit Verhandlungen beginnen zu lassen." Zwei Tage später gab Trump eine Liste von Diplomaten bekannt, die an den Gesprächen teilnehmen würden – darunter CIA-Direktor John Ratcliffe und nationaler Sicherheitsberater Michael Waltz unter Leitung des Außenministers Marco Rubio. Kellogg fehlte erneut auf dieser Liste. Ein weiterer US-Beamter sagte gegenüber NBC News damals, dass diese Entscheidung für Kellogg schmerzhaft gewesen sei. Diese Woche soll Witkoff erneut für Gespräche nach Moskau reisen.
- nbcnews.com: Kremlin told U.S. it didn't want Trump's Ukraine-Russia envoy at peace talks (englisch)
- Nachrichtenagentur Reuters
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