Donald Trump von Chris Kluwe kritisiert – Ex-NFL-Profi festgenommen

"Hakenkreuz durch Schirmmütze ersetzt"

Ex-NFL-Profi spricht über Trump – dann stürmen Polizisten auf ihn zu

Ein Ex-NFL-Profi protestiert gegen die MAGA-Bewegung von Donald Trump. Sofort eilen Polizeibeamte herbei und nehmen ihn fest. Später erklärt er sich.

Ein ehemaliger Spieler der National Football League (NFL) ist bei einer Anhörung vor einem Kommunalausschuss in Kalifornien festgenommen worden. Chris Kluwe sprach vor dem Ausschuss in Huntington Beach, südlich von Los Angeles, weil er bei einer Bürgeranhörung gegen eine Gedenktafel protestieren wollte, die die Kommunalverwaltung an der örtlichen Bücherei anbringen will.

Er sei durchaus für das Anbringen der Gedenktafel, aber nicht für deren Inhalt, so Kluwe, der auf der Position des Punters acht Jahre lang beim NFL-Team Minnesota Vikings spielte. Was ihn so sehr aufbrachte? Auf der Tafel hatte die Verwaltung auch eine Huldigung der MAGA-Bewegung untergebracht, also jener politischen Sammlung, die den amtierenden Präsidenten Donald Trump und seinen Adlatus Elon Musk unterstützt und der auch zahlreiche rechtsradikale und extremistische Vereinigungen angehören.

"Als Bürger von Huntington Beach, der seit 15 Jahren hier lebt, wehre ich mich vehement gegen diese Plakette", so Kluwe vor dem mit Kommunalpolitikern besetzten Gremium. Dann zählte er auf, wofür seiner Meinung nach die MAGA-Bewegung steht, nämlich für die Auslöschung der Existenz von trans Menschen, für Zensur und Bücherverbote, für Rassentrennung und Rassismus, für die Bedrohung der wissenschaftlichen Forschung und für die Kürzung von Bildungsmitteln, insbesondere für Kinder mit Behinderungen.

Sofort eilen Polizeibeamte herbei

Doch das war nicht alles. Unter den kritischen Blicken einiger Kommunalpolitiker fuhr der ehemalige NFL-Profi fort: "MAGA ist zutiefst korrupt, eindeutig antidemokratisch und vor allem ist MAGA ausdrücklich eine Nazi-Bewegung", sagte Kluwe unter dem Beifall des Publikums. "Sie haben vielleicht ein Hakenkreuz durch eine rote Schirmmütze ersetzt, aber das ist es, was es ist."

Dann kündigte er an, von seinem verfassungsgemäßen Recht auf friedlichen Widerstand Gebrauch zu machen, woraufhin er das Rednerpult verließ und direkt auf die Empore zuschritt, wo die Politiker saßen. Sofort kamen Sicherheitsbeamte und nahmen den Ex-Profisportler fest. Er wurde von den Polizeibeamten in Handschellen aus dem Saal geführt.

Kluwe: "Das würde ich mir auch von anderen wünschen"

Wie Kluwe später mitteilte, sei er auf der örtlichen Polizeiwache vier Stunden lang verhört und festgehalten worden. Danach ließen ihn die Beamten wieder nach Hause gehen. Er muss nun mit einem Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit rechnen.

Kluwe war schon vor einigen Jahren in die Schlagzeilen geraten, als er sich als einer der profiliertesten NFL-Vertreter für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen hatte.

"Ich habe die Verantwortung, aufzustehen und etwas zu tun", sagte der 43-Jährige später der "Los Angeles Times". "Das wünsche ich mir auch von anderen Menschen, die eine ähnlich privilegierte Position wie ich genießen, dass sie sich ein Beispiel daran nehmen und sagen: 'Wisst ihr was? Ich kann das auch tun. Ich kann helfen, die Unterdrückten zu schützen.' Denn es sollte nicht an den Menschen liegen, die unterdrückt werden, selbst zu kämpfen."

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Die Anbringung der Gedenktafel wurde anschließend vom Kommunalrat beschlossen. Ohne Gegenstimme.