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Alex Jones: Rechter Radiostar muss fast eine Milliarde Dollar Strafe zahlen


Gigantischer Schadenersatz
Rechter Radiostar muss Massakeropfern Millionen zahlen

Von dpa
Aktualisiert am 13.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Alex Jones während einer Gerichtsverhandlung: Der Verschwörungstheoretiker und Trump-Anhänger ist zu einer Rekordstrafe verurteilt worden. (Quelle: IMAGO/Briana Sanchez/Pool)

Ein Gericht hat den US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones zu einer Rekordstrafe verurteilt. Er hatte das Sandy-Hook-Schulmassaker als Inszenierung bezeichnet.

Der US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones muss wegen seiner falschen Behauptungen zu einem Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule insgesamt 965 Millionen US-Dollar an Hinterbliebene zahlen. Das entschied ein Gericht im US-Bundesstaat Connecticut am Mittwoch, wie US-Medien übereinstimmend aus dem Gerichtssaal in Waterbury berichteten. Jones hatte in der Vergangenheit behauptet, dass der Amoklauf im Dezember 2012 von Schauspielern inszeniert worden sei. Ein 20-Jähriger hatte in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen.

Die Klage war von Angehörigen von fünf Kindern und drei Lehrern eingereicht worden, die bei dem Massaker getötet wurden – sowie von einem FBI-Agenten, der zu den Ersthelfern am Tatort gehörte.

Opfer-Angehörige wurden angefeindet

In dem Prozess sagten Eltern und Geschwister der Opfer laut Medienberichten unter Tränen aus, wie sie jahrelang von Leuten bedroht und belästigt wurden, die den Lügen in Jones" Sendung glaubten. Fremde seien bei ihnen zu Hause aufgetaucht, um sie zu filmen, in den sozialen Medien seien sie mit beleidigenden Kommentaren überschüttet worden. So berichtete etwa die Tochter der getöteten Schulleiterin, Erica Lafferty, wie Fremde ihr Vergewaltigungsdrohungen geschickt haben.

Die wegen Verleumdung festgesetzte Strafe von 965 Millionen US-Dollar ergibt sich laut US-Medien aus der Summe der Schadenszahlungen an die 15 Klägerinnen und Kläger. Die Geschworenen sprachen ihnen demnach unterschiedliche Beträge zu und berücksichtigten dabei ihre Zeugenaussagen und andere vor Gericht vorgelegte Beweise. Bereits im August hatte ein texanisches Gericht den Eltern eines weiteren getöteten Kindes fast 50 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen.

Jones' Radiosender ist insolvent

Wie viel Jones tatsächlich zahlen kann, ist unklar. Im April meldete die von ihm gegründete Webseite Insolvenz an. Es wird erwartet, dass Jones gegen die Entscheidung vom Mittwoch vorgeht. Er muss sich im Zusammenhang mit dem Schulmassaker zudem noch in einem weiteren Verleumdungsfall vor Gericht verantworten.

Jones hatte immer wieder diverse Verschwörungstheorien verbreitet und zum Beispiel behauptet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Er unterstützte auch die Falschbehauptung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, dass dieser die Präsidentenwahl 2020 nur wegen massiven Wahlbetrugs verloren habe. Auch vor dem Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das US-Kapitol musste Jones bereits aussagen.

Die Hinterbliebene Lafferty sagte nach der Entscheidung am Mittwoch, das Urteil mache ihr Hoffnung. "Es wird noch mehr Alex Jones' auf dieser Welt geben, aber was sie heute gelernt haben, ist, dass sie auf jeden Fall zur Rechenschaft gezogen werden."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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