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Russische Station versendet kryptische Botschaften


"Neptune", "Thymus", "Foxcloak", "Nootabu"
Russische Funkstation sendet kryptische Nachrichten

Von t-online, wan

Aktualisiert am 18.04.2025 - 04:12 UhrLesedauer: 2 Min.
Bildliche Darstellung der Geräusche, die von der russischen Funkstation UVB-76 ausgesandt werden.Vergrößern des Bildes
Bildliche Darstellung der Geräusche, die von der russischen Funkstation UVB-76 ausgesandt werden. (Quelle: Telegram/Screenshot)
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Eine russische Funkstation aus den Siebzigerjahren sendete am Dienstag verschlüsselte Nachrichten. Doch an wen richten sie sich?

Meistens hört man nur einen schrillen Ton, wie damals, als es noch Modems gab. Doch manchmal verbreitet die russische Funkstation UVB-76 auch Nachrichten, meistens als kurze Worte. Am 14. April war es wieder so weit: Radioamateure fingen vier Wörter ab, die die russische Funkstation in den Äther geschickt hat.

Auf der Frequenz 4625 kHz sendet die Station seit den 1970er-Jahren, fast immer mit einem krächzenden Summen, weswegen sie auch "The Buzzer" genannt wird. Manchmal aber ist eine Stimme zu hören. Die Nachrichten sind kryptisch, Theorien über deren Bedeutung gibt es viele.

Manche glauben, das russische Militär habe den Kanal eingerichtet, um auch im Falle eines Atomkriegs noch Signale über Radiofrequenzen schicken zu können. Daher stammt auch der Name "Doomsday"-Sender. Dagegen spricht aber, dass selbst diese Station offenbar gelegentlich ausfällt – und damit im Ernstfall kein verlässliches Kommunikationsinstrument ist. Eine andere These besagt, dass es sich schlicht um verschlüsselte Nachrichten handelt, unklar ist aber, an wen sie gerichtet sind.

Viele Nachrichten vor dem Überfall auf die Ukraine

Was auffällig ist: In manchen Zeiträumen häufen sich die Nachrichten. Nach Recherchen des unabhängigen russischen Nachrichtenportals "Meduza" hatte es vor der russischen Invasion der Ukraine 2022 auffällig viele Botschaften gegeben.

Die staatsnahe "Komsomolskaja Prawda" berichtete, dass UVB-76 den ganzen Januar und Februar hindurch Nachrichten sendete, wobei "eine besonders große Anzahl von Codes" in den Tagen kurz vor Beginn des großen Krieges gesendet wurde. Am 22. Februar wurden die Worte "nyukhostikh" (Duftgedichte) und "neuderzhimy" (unaufhaltsam) gesendet, während am 23. Februar Nachrichten wie "muzhoshchelk", "chaykhana" (Teehaus) und "shikonast" gesendet wurden. Am Tag, an dem die Invasion begann, sendete der Sender jedoch überhaupt keine Nachrichten.

Auch im vergangenen Dezember gab es innerhalb eines Tages 24 Nachrichten, so viele wie nie zuvor an einem Tag. Allerdings blieb auch hier die Bedeutung ein Mysterium. Am 15. April sendete die Station, die in Moskau oder St. Petersburg vermutet wird, erneut. Diesmal waren es die Worte "Neptune", "Thymus", "Foxcloak" und "Nootabu".

Station deckt ganz Russland ab

Auch wenn die Signale heute auch über Satelliten weltweit gehört werden, könnte es sich um einen für russische Adressaten gedachten Sender handeln. Professor David Stupples von der City St. Georges Universität in London, der sich seit den 1990er-Jahren mit russischen Funknachrichten beschäftigt, erklärte der britischen "Sun": "Die Signale prallen einfach an der Ionosphäre ab. Das deckt im Grunde ganz Russland ab." Die Ionosphäre ist eine elektrisch geladene Schicht der Erdatmosphäre, die sich etwa zwischen 60 und 1.000 Kilometern Höhe befindet und für die Ausbreitung von Radiowellen eine wichtige Rolle spielt.

Er vermutet, dass Russland die Funkstation für Notfälle betreibt. "Entweder wegen eines weltweiten Konflikts, bei dem schreckliche Waffen eingesetzt werden, oder für den Fall, dass andere Dinge schief gehen, zum Beispiel, dass sie ihre gesamte Satellitenkommunikation verloren haben."

Verwendete Quellen
  • telegram.com: Kanal von Uvb76logs

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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