Unterstützte auch Donald Trump Früherer Clinton-Sonderermittler Kenneth Starr ist tot
Der prominente US-Jurist Kenneth Starr ist tot. Er ermittelte gegen den US-Präsidenten Bill Clinton in der Lewinsky-Affäre und verteidigte Donald Trump.
Der frühere Sonderermittler bei den Untersuchungen gegen den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, Kenneth Starr, ist tot. Der prominente Jurist starb am Dienstag in einem Krankenhaus in Houston im Bundesstaat Texas mit 76 Jahren an den Komplikationen einer Operation, wie seine Familie mitteilte.
Starr hatte mit seinen Ermittlungen gegen Clinton, die damals zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen den demokratischen Präsidenten führten, besondere Bekanntheit erlangt.
Der frühere Richter leitete als Sonderermittler in den 90er-Jahren die Untersuchung zur Affäre des damaligen Präsidenten Bill Clinton mit der Praktikantin Monica Lewinsky. Sein berüchtigter "Starr-Bericht", der das Verhältnis des Präsidenten mit der jungen Mitarbeiterin dokumentierte, war mit intimen Details gespickt. Lewinsky hatte dem Juristen vorgeworfen, sie damals terrorisiert zu haben. Am Dienstag schrieb sie bei Twitter, ihre Gefühle zu Kenneth Starr seien "kompliziert", aber wichtiger sei der Schmerz seiner Angehörigen.
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Clinton wurde am Ende des Verfahrens 1999 freigesprochen, weil die nötige Zweidrittelmehrheit von 67 der 100 Senatoren für eine Amtsenthebung nicht zusammenkam.
Führte Prozesse der Regierung am Supreme Court
2020 holte sich der damalige republikanische Präsident Donald Trump in seinem zweiten Amtsenthebungsverfahren im Kongress Unterstützung von Starr und nahm ihn in sein Verteidiger-Team auf. Dabei hatte er den Juristen nach dem Clinton-Freispruch 1999 noch als "Katastrophe" bezeichnet. Auch bei Trump kam am Ende des Verfahrens im Senat nicht die nötige Mehrheit für einen Schuldspruch zusammen.
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Selbst geriet der gottesfürchtige Jurist Starr 2015 als Präsident der baptistischen Privatuniversität Baylor im Bundesstaat Texas wegen eines Sexskandals in die Kritik. Ihm wurde damals vorgeworfen, nicht angemessen auf Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs durch Mitglieder der College-Football-Mannschaft reagiert zu haben. 2016 wurde er entlassen.
Der frühere Bundesrichter Starr hatte auch als oberster Prozessvertreter der Regierung vor dem Supreme Court gedient. Der republikanische Minderheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, äußerte sich traurig über dessen Tod und erklärte: "Er war ein brillanter Jurist, eine beeindruckende Führungspersönlichkeit und ein überzeugter Patriot."
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP