"Existiert für mich nicht mehr" Erdoğan wettert gegen griechischen Ministerpräsidenten
Seit langem drängt die Türkei darauf, US-Kampfflugzeuge zu kaufen. Der griechische Ministerpräsident hingegen warnte die USA vor diesem Schritt. Erdoğan zeigt sich empört.
Im Streit über die Lieferung von US-Kampfjets hat sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis überworfen. "Wir hatten mit ihm vereinbart, keine dritte Partei in unseren Streit hineinzuziehen", sagte Erdoğan bei einer Pressekonferenz mit Blick auf Konflikte etwa im Mittelmeer.
"Trotzdem hat er vergangene Woche die USA besucht und im Kongress gesprochen und davor gewarnt, uns F-16 (Kampfjets) zu liefern." Erdoğan sagte: "Er existiert für mich nicht mehr. Ich werde nie einem Treffen mit ihm zustimmen."
Mitsotakis hatte vergangene Woche bei einem Besuch in Washington vor zunehmender Instabilität im östlichen Mittelmeerraum gewarnt. Dies solle man bei der Entscheidung über Waffenverkäufe bedenken.
Türkei drängt seit längerem auf Kauf von US-Kampfflugzeugen
Die Türkei drängt seit längerem auf den Kauf von US-Kampfflugzeugen, was die Regierung in Washington aber bislang verweigert. Westliche Diplomaten vermuten, dass die Türkei ihre Zustimmung zum Beitritt von Schweden und Finnland zum Militärbündnis Nato von der Lieferung der Flugzeuge abhängig macht. Bei der Aufnahme neuer Mitglieder müssen alle Nato-Länder zustimmen.
Die USA hatten 2019 die geplante Lieferung von F-35 Jets an die Türkei gestoppt, nachdem das türkische Militär das russische Raketenabwehrsystem S-400 beschafft hatte. Später hatte die Türkei ihren Kaufwunsch auf die F-16 umgeändert.
- Nachrichtenagentur dpa und Reuters