Vor der Präsidentschaftswahl Umweltaktivisten blockieren Pariser Zentrum
Vor der Stichwahl am nächsten Wochenende haben Aktivisten in der französischen Hauptstadt eine wichtige Verkehrsachse besetzt. Sie kritisieren, dass das Thema Klimaschutz im Wahlkampf kaum eine Rolle spiele.
Im Kampf gegen den Klimanotstand haben hunderte Aktivisten der Gruppe Extinction Rebellion eine wichtige Verkehrsachse im Zentrum von Paris blockiert. Auf einer Länge von 300 Metern sperrten sie am Samstag mit Sitzblockaden und einer Barrikade aus Heuballen den Verkehr auf den Grands Boulevards. Viele von ihnen hatten sich zudem an mit Zement gefüllte Behälter angekettet. Die Polizei schritt zunächst nicht ein.
Nach Angaben einer Sprecherin der Klimaschutzbewegung fanden sich am Vormittag rund tausend Aktivisten zu der dreitägigen Aktion ein, bei der auch Diskussionen und Vorträge geplant sind. Der Plan sei, bis Ostermontag auszuharren, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Sie rief die Bürger auf, sich an der Versammlung nach Vorbild des antiken Griechenlands zu beteiligen.
Bewegung will Proteste verstärken
Die Gruppe hat nach eigenen Angaben bewusst das Wochenende zwischen den beiden Runden der Präsidentschaftswahl für ihre Aktion gewählt. Ihre Sprecherin kritisierte, dass die Umweltdebatte im Wahlkampf weitgehend ausgeklammert blieb. "Natürlich lehnen wir rechtsextreme Ideen ab", fügte sie mit Blick auf die Stichwahl am Sonntag kommender Woche hinzu, in der sich Präsident Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen gegenüber stehen.
Gleichzeitig kündigte die Sprecherin an, Extinction Rebellion werde die Proteste mit "Blockaden und Besetzungen den öffentlichen Raums" intensivieren. Die internationale Gruppierung hatte am Freitag bereits vier Brücken in London blockiert.
- Nachrichtenagentur AFP