Für zwei Monate Waffenruhe im Jemen vereinbart
Seit Jahren tobt im Jemen ein erbitterter Bürgerkrieg: Nun konnten sich die Konfliktparteien laut UN auf eine vorübergehende Waffenruhe einigen. Bei Zustimmung beider Gruppen sei auch eine Verlängerung möglich.
Im Bürgerkriegsland Jemen haben sich die Konfliktparteien UN-Angaben zufolge auf eine zunächst zwei Monate andauernde Waffenruhe geeinigt. Sie soll am Samstagabend beginnen, wie der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, am Freitag mitteilte. Ziel sei es, den Menschen nach sieben Jahren Krieg eine Pause von der Gewalt zu geben und den Konflikt möglichst langfristig zu lösen. Die Waffenruhe könne mit Zustimmung beider Konfliktparteien darüber hinaus noch verlängert werden.
Ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis hatte bereits vor ein paar Tagen angekündigt, seine Einsätze gegen Jemens Huthi-Rebellen vorläufig einzustellen. Gleichzeitig begannen in der saudischen Hauptstadt Riad innerjemenitische Gespräche über ein Ende des Konflikts, zu denen der Golf-Kooperationsrat (GCC) eingeladen hatte. Die Huthi-Rebellen blieben dem Treffen jedoch fern, weil sie Gespräche in Saudi-Arabien ablehnen.
UN warnen vor schwerer Hungerkrise
Alle bisherigen diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Konflikts in dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel waren bislang gescheitert. Ohne Teilnahme der Huthis sind die Hoffnungen auch diesmal gering. Hilfsorganisation mahnen jedoch angesichts der dramatischen humanitären Lage eine schnelle Lösung an. Die UN warnen, die ohnehin schwere Hungerkrise im Jemen könne sich weiter verschlimmern.
Die Waffenruhe beginnt am selben Tag wie der für Muslime heilige Fastenmonat Ramadan. Die UN hatten zuvor zu einer Waffenruhe in dieser Zeit aufgerufen. Auch die Huthis boten einen vorübergehenden Waffenstillstand an.
Die Huthi-Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemen überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa. Saudi-Arabien führt seit 2015 mit anderen Ländern auf der Seite der international anerkannten Regierung einen Militäreinsatz gegen die Huthis. Das sunnitische Königreich sieht in ihnen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten flüchten.
- Nachrichtenagentur dpa und AFP