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Ukraine-Konflikt: Nato warnt Russland vor Eskalation


Sorge wegen Truppenbewegungen
Nato warnt Russland vor Eskalation in der Ukraine

Von afp, dpa
06.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Klare Wort der USA: Hier bewegen sich russische Truppen derzeit an der ukrainischen Grenze und provozieren so eine Antwort aus Amerika. (Quelle: Glomex)

Trotz geltender Waffenruhe kommt zu neuen tödlichen Angriffen im Donbass. Ukrainische Streitkräfte und prorussische Separatisten machen sich gegenseitig Vorwürfe. Droht eine neue Eskalation?

Angesichts der Berichte über zunehmende Gewalt sowie russische Truppenbewegungen unweit der ukrainischen Grenze wächst die Sorge, der Ukraine-Konflikt könnte wieder eskalieren. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte sich am Sonntag nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba beim Onlinedienst Twitter besorgt und sicherte Kiew die "standhafte EU-Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine" zu. Russland kündigte an, den Tod eines Fünfjährigen untersuchen zu wollen, der bei einem Angriff der ukrainischen Armee getötet worden sei.

Das russische Investigativ-Komitee erklärte, die ukrainische Armee habe am Freitag das Waffenstillstandsabkommen verletzt und zivile Infrastruktur im Dorf Oleksandriwske in der selbsternannten Volksrepublik Donezk angegriffen. Dabei seien ein Fünfjähriger getötet und seine 66-jährige Großmutter verletzt worden.

Bei einem weiteren Zwischenfall sei ein 46-jähriger Dorfbewohner in der selbsternannten Volksrepublik Luhansk getötet worden, teilte das Investigativ-Komitee mit. Die Berichte konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Die ukrainische Armee informierte ihrerseits über den Tod eines Soldaten durch einen Sprengsatz nördlich von Donezk. Der Sprecher von Russlands Staatschef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, sagte am Montag, der Kreml verfüge über keine "verifizierten Informationen" zum Tod des Jungen. Er sehe aber keinen Grund, an den Berichten zu zweifeln.

Der EU-Außenbeauftragte Borrell kündigte an, das Thema diesen Monat mit Kuleba und den Außenministern der 27 EU-Länder zu besprechen. Nach Angaben der ukrainischen Regierung zieht Russland tausende Militärs an seinen nördlichen und östlichen Grenzen sowie auf der von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zusammen.

Peskow hatte dazu erklärt, Russland sei frei, seine Truppen auf seinem eigenen Territorium zu verlegen. Den Vorwurf, dass es die Rebellen in der Ostukraine militärisch unterstütze, hat Russland wiederholt zurückgewiesen.

In dem seit 2014 andauernden Konflikt um die Ostukraine wurden mehr als 13.000 Menschen getötet. Im Juli vergangenen Jahres hatten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Seit Mitte Februar gibt es aber verstärkte Kampfhandlungen, die den ohnehin fragilen Waffenstillstand untergraben. Moskau und Kiew machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Sorge im Ausland – schwere Vorwürfe von der Nato

Deutschland und Frankreich, die in dem Konflikt als Vermittler auftreten, zeigten sich "besorgt über die steigende Zahl der Waffenstillstandsverletzungen, nachdem sich die Situation in der Ostukraine seit Juli 2020 stabilisiert hatte". Auch der britische Premierminister Boris Johnson zeigte sich äußerst besorgt. Johnson habe in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag die "erhebliche Besorgnis" der britischen Regierung zum Ausdruck gebracht, teilte die Downing Street mit. Er sicherte Selenskyj demnach die "uneingeschränkte Unterstützung" Großbritanniens "für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine" zu.

Die Nato erhob zudem schwere Vorwürfe gegen Moskau. Die "destabilisierenden Maßnahmen von Seiten Russlands" unterminierten alle Bemühungen, die Spannungen im Rahmen des von der OSZE vermittelten Waffenstillstandsabkommens vom Juli 2020 "zu deeskalieren", sagte ein Nato-Sprecher der "Welt". Das Bündnis werde "weiterhin die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine unterstützen".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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