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Terroranschlag in Wien – Attentäter gehörte zum IS: Das sind die Beweisfotos


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Bekenntnis auf Instagram
Foto beweist: Täter von Wien gehörte zum IS


Aktualisiert am 04.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Nach dem Terrorangriff in WienVergrößern des Bildes
Nach dem Terrorangriff in Wien (Quelle: dpa)

Der erschossene Attentäter von Wien war wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorbestraft. Ein Video beweist, dass er mit der IS-Spitze in Verbindung stand.

Die österreichische Polizei hat den Terroristen identifiziert, der zu Füßen der Ruprechtskirche gestoppt und erschossen wurde. Er war ein Islamist, den die Behörden kannten. Der 20 Jahre alte Mann war einschlägig wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorbestraft. Das teilte Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) mit.

Der Mann mit Wurzeln in Nordmazedonien hatte einen österreichischen Pass. 2018 war er festgehalten worden, als er als Kämpfer nach Syrien reisen wollte. Er sei daran gehindert worden und stattdessen am 25. April 2019 wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 22 Monaten Haft verurteilt worden, so Nehammer. Der Mann war bis in die Türkei in ein vermeintliches "Safe House" des IS gekommen, dort aber von der türkischen Polizei festgenommen worden.

Er saß dort zunächst vier Monate in Haft, wurde dann nach Österreich überstellt und mit einem Mittäter verurteilt. Sein Anwalt sagte da: "Hätten die beiden vorher keine Moschee, sondern eine Kung-Fu-Schule besucht, wären sie Shaolinmönche geworden." Die Verteidiger erklärten, die Männer hätten den Idealen des IS abgeschworen. Zumindest teilweise ein Irrglaube.

Mit Extremisten abgesprochen? IS liefert Beweis

Die "Nachrichtenagentur" Amaq des IS reklamierte die Tat am Dienstag für sich. Und sie lieferte einen Beleg mit. Das löst zugleich das Rätsel um ein Foto, das Stunden vor Beginn des Terrors auf Instagram aufgetaucht war. Ein Mann posierte darauf mit Sturmgewehr, Pistole und machetenartigem Messer.

Im Text dazu erklärte der Mann seine Gefolgschaft für den "Führer der Gläubigen", den IS-Chef Abu Ibrahim al-Hashimi al-Qurayshi. Sein Gesicht war auf dem Foto jedoch teilweise unscharf. Am Dienstag verbreitete der IS dann ein Video mit dem Mann in gleicher Kleidung und ähnlicher Pose – offenbar, um zu untermauern, dass der Mann die Tat zuvor mit der Terrormiliz abgestimmt hatte.

Der Instagram-Account wurde bereits am Montagabend gelöscht. In einer archivierten Version ist zu sehen, dass er auf privat gestellt war, vier Postings abgesetzt und 52 Follower hatte.

Täter wollte beim IS "besseres Leben"

Im Prozess um die versuchte Ausreise nach Syrien und die Unterstützung des IS hatte es 2019 Einblicke in das Denken des jungen Mannes gegeben. Der spätere Terrorist hatte sich in Österreich nicht benachteiligt gefühlt, sagte er im Prozess. Er hatte aber 2018 zunehmend Ärger in der Schule, immer häufiger Streit mit der Mutter. Er habe weg gewollt von zu Hause. Und wieso zum IS? "Ich habe mir ein besseres Leben erwartet. Eine eigene Wohnung, eigenes Einkommen."

Der Mann musste ins Gefängnis, wurde am 5. Dezember 2019 "vorzeitig bedingt entlassen", sagte Innenminister Nehammer. Er galt als junger Erwachsener und fiel unter Privilegien des Jugendgerichtsgesetzes.

Mutmaßlicher Täter posierte auf Instagram

Am Montag hatten ihn Polizeikugeln neun Minuten nach den ersten Schüssen gestoppt. Die Polizei erklärte, dass es nach der Sichtung großer Mengen an Videos aus der Nacht keine Hinweise auf einen zweiten Täter gebe. Auch die IS-Erklärung deutet nicht auf einen zweiten Mann hin.

Dieser Text wurde aktualisiert, nachdem der IS die Tat für sich reklamiert hat.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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