"Taktik von Moria" Griechenland befürchtet Nachahmungseffekte unter Migranten
Nach dem Brand in Moria ist die Lage der Migranten auf Lesbos katastrophal. Dennoch sollen sie nicht aufs Festland gebracht werden. Die Regierung befürchtet, andernfalls die Kontrolle zu verlieren.
Die griechische Regierung wird die obdachlosen Migranten von Lesbos nicht aufs Festland holen. "Der 'Taktik' von Moria würden sonst bald andere Aufnahmezentren auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos folgen", erklärte der Asylbeauftragte des Migrationsministeriums, Manos Logothetis, der griechischen Tageszeitung "Kathimerini". Stattdessen müssten die Menschen so schnell wie möglich in provisorischen Zeltlagern unterkommen, bis ein neues Aufnahmelager gebaut werde.
"Alles andere würde bedeuten, dass alle bisher unternommenen Anstrengungen zur Begrenzung der Flüchtlingsströme und zur Entlastung der Inseln zunichte gemacht würden", sagte Logothetis. "Mach es wie in Moria" könne zum neuen Slogan der Lager werden. Deshalb sei es ausgeschlossen, einen großen Teil der Menschen von der Insel zu holen.
Ausnahmen hatte Athen in den vergangenen Monaten immer wieder für besonders schutzbedürftige Migranten und für Familien gemacht, nicht zuletzt, um das überfüllte Lager zu entlasten.
- Nachrichtenagentur dpa