Trotz Sanktionen Nordkorea soll im Besitz von Atomwaffen sein
Nordkorea habe "wahrscheinlich" kleine Nuklearwaffen entwickelt, die in Sprengköpfe ballistischer Raketen passen. Das geht aus einem neuen Bericht der Vereinten Nationen hervor.
Nordkorea hat einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge sein Atomwaffenprogramm trotz internationaler Sanktionen vorangetrieben. Mehrere Staaten seien zu der Schlussfolgerung kommen, dass Nordkorea "wahrscheinlich sehr kleine Nuklearwaffen entwickelt hat, die in die Sprengköpfe ballistischer Raketen passen", hieß es in dem vertraulichen Bericht unabhängiger Experten, der der Nachrichtenagentur Reuters am Montag zur Einsicht vorlag.
Die Länder, die in dem Dokument nicht näher benannt werden, gehen davon aus, dass Nordkoreas vergangene sechs Atomtests wahrscheinlich zur Entwicklung der verkleinerten Atomsprengköpfe beigetragen hätten. Die Regierung in Pjöngjang hat seit September 2017 keinen offiziellen Atomtest mehr durchgeführt.
Verhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington stecken fest
Machthaber Kim Jong Un Kim hatte Ende des vergangenen Jahres allerdings betont, dass es niemals eine Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel geben und Nordkorea stetig strategische Waffen entwickeln werde, "solange die USA ihre feindselige Politik" nicht aufgäben. Die isolierte Führung Pjöngjangs fordert unter anderem eine Aufhebung der Sanktionen. US-Präsident Donald Trump lehnt dies ab.
Die bilateralen Atomverhandlungen stecken seit dem gescheiterten Gipfeltreffen Trumps mit Kim im Februar 2019 in Vietnam fest. Beide Seiten konnten sich nicht auf einen Fahrplan für die atomare Abrüstung Nordkoreas und die Gegenleistungen Washingtons einigen.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa