Streit geht weiter Auch Iran lehnt Tankertausch mit Großbritannien ab
Erst lehnte Großbritannien einen Tankertausch ab, nun spricht sich auch der Iran dagegen aus. Die Begründung: Die Schiffe wurden aus unterschiedlichen Gründen beschlagnahmt.
In der Tankerkrise mit Großbritannien will auch der Iran nach Angaben seines Botschafters in London keinen Austausch der beiden festgesetzten Schiffe. "Großbritannien hat ein Schiff mit iranischem Öl an Bord illegal festgesetzt, der britische Tanker aber wurde wegen Sicherheitsverstößen in der Straße von Hormus beschlagnahmt", twitterte Hamid Baeidinedschad. Daher könne es auch keinen Austausch der Schiffe geben, so der Botschafter.
Präsident Hassan Ruhani hatte jedoch zweimal angedeutet – auch in einem Schreiben an Premierminister Boris Johnson –, dass der Streit über einen Austausch der beiden Schiffe gelöst werden könne. Der britische Außenminister Dominic Raab schloss am Montag aber einen solchen Austausch aus.
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Großbritannien hatte am 4. Juli in Gibraltar den Tanker "Grace1" mit der Begründung festgesetzt, er habe iranisches Erdöl für Syrien an Bord und damit gegen EU-Sanktionen verstoßen. Der Iran bestreitet das. Am 19. Juli stoppten die iranischen Revolutionsgarden in der Straße von Hormus den britischen Öltanker "Stena Impero". Zur Begründung hieß es, das Schiff habe internationale Regeln der Seefahrt nicht eingehalten, sein GPS-System ausgeschaltet und umweltschädigende Materialien an Bord. Beide Seiten sprachen von "Piraterie".
- Nachrichtenagentur dpa