Unruheregion im Himalaya Indien schickt weitere 10.000 Soldaten nach Kaschmir
Der Konflikt um Kaschmir schwillt weiter. Indien hat bereits Hunderttausende Soldaten in dem Gebiet stationiert. Nun will der Staat weitere nachsenden – zum Ärger von Pakistan.
Indiens Regierung will weitere 10.000 Soldaten für Einsätze gegen Aufständische in den von ihr kontrollierten Teil der Unruheregion Kaschmir entsenden. Diese Entscheidung sei nach einem Besuch des nationalen Sicherheitsberaters Ajit Doval in dem vorwiegend muslimisch geprägten Kaschmirtal im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir gefallen, berichtete der TV-Sender NDTV. Dort kommt es immer wieder zu Gewalt zwischen Sicherheitskräften und muslimischen Separatisten, die eine Abspaltung vom mehrheitlich hinduistischen Indien wollen.
Mitte Juli hatte der Chef des Terrornetzwerkes Al-Kaida, Aiman al-Sawahiri, militante Islamisten im indischen Teil von Kaschmir zu Anschlägen aufgerufen. Indien hat dort nach inoffiziellen Schätzungen bereits zwischen 300.000 und 500.000 Sicherheitskräfte – darunter Polizisten, Soldaten und Paramilitärs – stationiert. Die zusätzlichen Soldaten sollten NDTV zufolge von verschiedenen Gegenden Indiens nun in das Kaschmirtal nahe der Großstadt Srinagar verlegt werden.
- Kaschmir-Konflikt: Pulverfass zwischen Indien und Pakistan
- Fotos zum Flugzeugabsturz: Konflikt zwischen Pakistan und Indien könnte eskalieren
- Flugzeug abgeschossen?: Indien bestätigt Luftkampf mit pakistanischem Jet
Seitdem das frühere Britisch-Indien im Jahr 1947 unabhängig und in Indien und Pakistan geteilt wurde, streiten die beiden Länder um die Herrschaft über das Himalaya-Gebiet Kaschmir. Beide beherrschen jeweils einen Teil; ein weiterer Teil Kaschmirs gehört zu China. Indien wirft Pakistan vor, islamistische Kämpfer im indischen Teil zu unterstützen. Islamabad bestreitet dies.
- Nachrichtenagentur dpa