Heftige Kämpfe in Syrien Rebellen starten Offensive gegen Regierungstruppen
Idlib im Nordwesten des Landes die letzte Rebellen-Hochburg in Syrien. Assads Regierungstruppen rückten zuletzt immer weiter vor. Nun haben die Oppositionellen laut Beobachtern eine Offensive gestartet.
Syrische Rebellen haben nach Angaben von Beobachtern eine Offensive gegen Regierungstruppen im Nordwesten des Landes begonnen. Die oppositionellen Kräfte und Dschihadisten-Gruppen hätten Stellungen der Armee von Machthaber Baschar al-Assad überrannt, berichteten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und Aktivisten am Donnerstag. Stellungen der syrischen Regierungstruppen seien auch in der Region der Städte Idlib und Hama unter Artilleriebeschuss der Rebellen geraten. Unabhängige Angaben aus der letzten von Rebellen gehaltenen Region des Landes gab es nicht.
Bei den heftigen Kämpfen wurden bisher 21 Regierungssoldaten und 14 Rebellen getötet, wie die Beobachtungsstelle weiter berichtete. Die syrische und die russische Luftwaffe, die die Regierungstruppen unterstützt, hätten mit massiven Luftangriffen versucht, die Offensive zu stoppen.
Idlib ist das letzte große Rebellengebiet im Bürgerkriegsland. Die Provinz wird von der Al-Kaida-nahen Miliz Haiat Tahrir al-Scham dominiert. Dort leben aber auch rund drei Millionen Zivilisten, darunter viele Flüchtlinge. Die jüngste Gewalt hat nach UN-Angaben seit Anfang April mindestens 300. 000 Menschen in die Flucht getrieben. Russland als Alliierter der syrischen Regierung sowie die Türkei als Verbündeter der Opposition hatten die Region zur "Deeskalationszone" erklärt. Trotzdem begannen Truppen Al-Assads Anfang Mai eine Bodenoffensive.
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Die Hilfsorganisation Weißhelme hatte vor wenigen Tagen von der schlimmsten humanitären Katastrophe im seit acht Jahren andauernden syrischen Bürgerkrieg gesprochen. Mehrere oppositionsnahe Gruppen warfen Syriens Regierungstruppen und deren Verbündeten Russland und Iran zugleich vor, gezielt lebenswichtige Infrastruktur wie Krankenhäuser zu zerstören. Den Weißhelmen zufolge wurden Hunderte Zivilisten getötet, Hunderttausende sind auf der Flucht.
- Nachrichtenagentur dpa