Drohender türkischer Einmarsch USA stellen sich vor kurdische Verbündete in Syrien
US-Präsident Donald Trump hat den Abzug der Streitkräfte aus Syrien angekündigt – doch nun stellt er eine Forderung an die Türkei. Erdogan dürfe seine Truppen nicht gegen die Kurden schicken.
Die USA stellen vor einem Truppenabzug aus Syrien eine neue Bedingung und verlangen von der Türkei den Schutz der mit den USA verbündeten Kurden im Norden des Bürgerkriegslandes. Die Türkei sollte keinen Militäreinsatz unternehmen, der nicht vollständig mit den USA abgestimmt sei, um die US-Truppen nicht zu gefährden, sagte der Nationale Sicherheitsberater John Bolton.
Bolton: Türkei darf die Kurden nicht töten
Die Türkei müsse auch die Forderung der USA erfüllen, dass die syrischen Oppositionsgruppen nicht gefährdet würden, die an der Seite der USA gekämpft hätten. Die Position von US-Präsident Donald Trump laute, dass die Türkei die Kurden nicht töten dürfe und dass das US-Militär ohne eine Vereinbarung darüber nicht aus Syrien abgezogen werde, sagte Bolton. Trump verlange ein entsprechendes Bekenntnis von seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan. US-Außenminister Mike Pompeo sagte, man wolle sicherzustellen, "dass die Türken die Kurden nicht abschlachten".
Die USA haben die Kurdenmiliz YPG im Kampf gegen die Extremistenmiliz IS unterstützt. Weite Teile Nordsyriens wurden so vom sogenannten Islamischen Staat befreit. Die Türkei sieht die kurdischen Kämpfer aufgrund ihrer Nähe zur verbotenen Arbeiterpartei PKK als Terroristen an und hat gedroht, die YPG zu zerschlagen. Trump hatte Mitte Dezember – gegen die Empfehlung seiner Berater – überraschend angekündigt, alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen, weil die IS-Miliz dort besiegt und damit das Einsatzziel erreicht sei.
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Der Abzug der US-Soldaten könnte nun deutlich langsamer vorangehen, als Trump dies in Aussicht gestellt hatte. "Zeitpläne entstehen aus der Erfüllung von Bedingungen und aus der Schaffung von Umständen, die wir sehen wollen", sagte Bolton. Er will am Montag in die Türkei reisen. Dort werde er mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan darüber beraten, wie der Schutz der Kurden gewährleistet werden könne, sagte der Sicherheitsberater.
- Nachrichtenagenturen Reuters, dpa