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Mali: Mehr als 30 Zivilisten bei Überfall auf Dorf getötet


Mali
Mehr als 30 Zivilisten bei Überfall auf Dorf getötet

Von afp, dpa, js

02.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Die Moschee von Mopti (Archivbild): Das Dorf Koulogon liegt in der Provinz Mopti, deren Regionalhauptstadt die Stadt Mopti ist.Vergrößern des Bildes
Die Moschee von Mopti (Archivbild): Das Dorf Koulogon liegt in der Provinz Mopti, deren Regionalhauptstadt die Stadt Mopti ist. (Quelle: Ute Grabowsky/imago)

Eine Gruppe von Männern hat ein Dorf in Mali überfallen und mehr als 30 Menschen getötet. Hintergrund ist wahrscheinlich ein ethnischer Konflikt.

Bei einem Überfall bewaffneter Männer auf ein Dorf in Mali sind einem Medienbericht zufolge 37 Zivilisten getötet worden. Die Attacke ereignete sich am frühen Neujahrsmorgen im Dorf Koulogon in der Region Mopti im Zentrum des westafrikanischen Staates, wie der Sender "RFI" unter Berufung auf einen Behördensprecher in der Stadt Bankass berichtete.

Unter den Opfern seien auch Kinder und Alte gewesen, schrieb der Kommunikationsminister Arouna Modibo Tourè auf Twitter, und drückte den betroffenen Familien sein Beileid aus. Dem "RFI"-Bericht zufolge kamen die Angreifer auf Motorrädern. Sie seien zuerst zur Moschee gefahren und hätten die Menschen erschossen. Dem Bericht zufolge stahlen die Angreifer auch Vieh der Dorfbewohner. Soldaten seien auf dem Weg in die Region.

Konflikt zwischen Volksgruppen

Nach Angaben aus malischen Sicherheitskreisen und eines Augenzeugen wurde der Angriff von Jägern der Volksgruppe der Dogon verübt. Diese hätten das Dorf in der Region von Mopti im Morgengrauen angegriffen. Der Angriff habe sich gegen ein Dorf der Volksgruppe der Fulbe gerichtet, sagte der Parlamentsabgeordnete Karim Keïta, der Sohn von Staatschef Ibrahim Boubacar Keïta, der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Angriff seien auch Dorfbewohner verletzt worden, die er im Krankenhaus von Mopti besucht habe.

Der Norden Malis ist das Rückzugsgebiet mehrerer mit al-Qaida verbundener islamistischer Terrororganisationen. In der Region Mopti gibt es überdies ethnische Konflikte. In den vergangenen Jahren haben sich die ethnischen Konflikte zwischen den Fulbe, die der Viehzucht nachgehen, und den Dogon sowie den Bambara, die Landwirtschaft betreiben, verschärft. Dies wird mit dem Erscheinen der dschihadistischen Gruppe des Predigers Amadou Koufa in der Region in Verbindung gebracht. Amadou Koufa war Ende November bei einem Einsatz der französischen und malischen Armee getötet worden.

Die Bundeswehr ist in Mali aktiv

Das westafrikanische Mali ist seit 2012 Aufmarschgebiet für islamistische Gruppierungen, die damals die Kontrolle über den Norden des Landes übernahmen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück.


Derzeit ist in Mali eine 15.500 Mann starke UN-Truppe stationiert, die den Staat stabilisieren und ein 2015 geschlossenes innerstaatliches Friedensabkommen überwachen soll. Darunter sind etwa 1.000 deutsche Soldaten. Für die Bundeswehr ist die UN-Mission knapp hinter Afghanistan der zweitgrößte Auslandseinsatz, er gilt als ihr gefährlichster.

Verwendete Quellen
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