"Unsere effektivste Waffe" Irans Präsident kündigt Ausbau von Raketenprogramm an
Trotz des Drucks der USA will Hassan Ruhani die "Verteidigungskapazitäten von Tag zu Tag ausbauen". Derweil gab es einen Angriff auf eine Militärparade mit mehreren Toten.
Irans Präsident Hassan Ruhani hat einen Ausbau des Raketenprogramms angekündigt. "Wir werden niemals unsere Verteidigungskapazitäten reduzieren, wir werden sie von Tag zu Tag ausbauen", sagte Ruhani bei einer Militärparade. Auf eine andere Parade im Südwesten gab es einen Angriff, bei dem mehrere Menschen getötet wurden. Anlass der Militärparaden im ganzen Land war der Jahrestag des Beginns des Ersten Golfkriegs zwischen dem Iran und dem Irak von 1980 bis 1988.
Die Tatsache, dass das iranische Raketenprogramm andere Länder verärgere, zeige, dass die Raketen "unsere effektivste Waffe sind". US-Präsident Donald Trump hatte im Mai den Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran aus dem Jahr 2015 verkündet und neue Finanz- und Handelsbeschränkungen verhängt, obwohl sich Teheran stets an das Abkommen gehalten hatte.
Die US-Sanktionen sind ein schwerer Schlag für die ohnehin angeschlagene iranische Wirtschaft. Ruhanis Regierung steht schon seit Monaten wegen der schwächelnden Wirtschaft, der hohen Arbeitslosigkeit und der steigenden Inflation unter Druck. Zuletzt gab es wiederholt Streiks und Proteste gegen Korruption und Misswirtschaft.
Mehrere Tote bei Angriffen
Bei einem Angriff auf eine Militärparade im Südwesten hat es einem Bericht zufolge 24 Tote gegeben.Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA handelt es sich bei den Toten in der Stadt Ahwas im Südwesten des Irans nicht nur um Soldaten der Revolutionsgarden, wie es anfangs hieß, sondern auch um Zivilisten, unter ihnen Kinder. Es habe über 50 Verletzte gegeben, von denen viele in Lebensgefahr schwebten, teilte die IRNA mit.
Vier Mitglieder der sunnitischen Separatistengruppe namens "Al-Ahwasieh" hatten am Samstag bei einer Militärparade in Ahwas von einem Park aus auf eine Gruppe von Revolutionsgardisten geschossen. Über das Schicksal der vier Schützen gibt es unterschiedliche Berichte. Zunächst hieß es, zwei seien erschossen und zwei verhaftet worden. Das Staatsfernsehen berichtet nun, dass alle vier getötet worden seien.
Die Gruppe "Al-Ahwasieh" hat in der Zwischenzeit die Verantwortung für den Angriff übernommen. Laut Teheran wird die Gruppe von Saudi-Arabien unterstützt. Ihre Mitglieder sollen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sein.
- Reuters, AFP, dpa