Mindestens zwei Tote Explosionen an Militärhafen bei Damaskus
Syrische Staatsmedien vermelden einen Kurzschluss in einem Munitionsdepot. Was wirklich passiert ist, ist derzeit noch nicht klar – in der Vergangenheit flog Nachbar Israel immer wieder Luftangriffe auf militärische Ziele in Syrien.
Gewaltige Explosionen haben in der Nacht zum Sonntag einen Militärflughafen nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus erschüttert. Mindestens zwei regierungstreue Kämpfer seien ums Leben gekommen, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es habe sich möglicherweise um einen israelischen Luftangriff gehandelt, der ein Munitionsdepot auf dem Stützpunkt Masseh getroffen habe. Staatsmedien berichteten hingegen über einen Kurzschluss in dem Depot.
Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP in Damaskus hörten in der Nacht zum Sonntag zahlreiche Explosionen. Einmal erleuchtete der Himmel rot. Am Sonntagmorgen war es in der Stadt wieder ruhig.
Israelischer Militärsprecher äußert sich nicht zu Angriffen
In den vergangenen Jahren hatte Israel wiederholt Angriffe auf Ziele in Syrien geflogen. Meist richteten sich diese gegen Waffenlieferungen für die schiitische Hisbollah-Miliz, aber auch gegen iranische Stützpunkte. In der Regel bekennt sich Israel nicht dazu. Am Sonntag wollte ein israelischer Militärsprecher sich nicht zu dem Vorfall äußern.
Der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, teilte am Sonntag mit, bei den Explosionen seien zwei Regierungskämpfer getötet und elf weitere verletzt worden. Einige der Verletzten schwebten demnach in Lebensgefahr. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Die amtliche Nachrichtenagentur Sana zitierte einen syrischen Armeevertreter, demzufolge der Stützpunkt Masseh "nicht das Ziel eines israelischen Angriffs" war. Die Explosionen seien "durch einen elektrischen Kurzschluss ausgelöst" worden. Über Opfer sagte er nichts.
- AFP