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Berlin und Paris: Häuser mit Davidsternen markiert – Spur nach Russland


Grassierender Antisemitismus
Häuser mit Davidsternen markiert – steckt Russland dahinter?

Von t-online, mk

03.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Wohnhaus in Berlin wurde mit einem Davidstern markiert: "Das weckt gerade in Deutschland schlimmste Erinnerungen und ist unerträglich".Vergrößern des Bildes
Ein Wohnhaus in Berlin wurde mit einem Davidstern markiert: "Das weckt gerade in Deutschland schlimmste Erinnerungen und ist unerträglich". (Quelle: Screenshot/Twitter@antonia_yamin)
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Nach dem Überfall der Hamas auf Israel greift der Judenhass um sich. In Berlin und Paris wurden Wohnhäuser mit Davidsternen markiert – eine Spur führt nach Russland.

Für die Judenhasser dieser Welt war der 7. Oktober nur das Startsignal. Seit dem Massaker der Hamas in Israel ist die antisemitische Aggression in vielen Ländern geradezu explodiert. In Tunesien brannte ein wütender Mob eine Synagoge nieder, in der russischen Republik Dagestan stürmten Hunderte gewaltbereiter Männer einen Flughafen – auf der Suche nach jüdischen Passagieren nach der Ankunft eines Flugzeugs aus Tel Aviv. Auch mitten in Europa ist der Hass nicht zu übersehen.

In Berlin verübten unbekannte Täter einen Brandanschlag gegen eine Synagoge, auf dem Wiener Zentralfriedhof wurden jüdische Gräber mit Hakenkreuzen beschmiert und eine Zeremonienhalle in Brand gesteckt. Besonders bedrohlich wirkte auf die jüdische Gemeinschaft aber diese Aktion: In Berlin wurden Häuser mit jüdischen Bewohnern mit einem Davidstern markiert, dem Symbol des Judentums und des Staates Israel: "Berlin 2023: Häuser in denen Juden wohnen, werden wieder markiert. Das weckt gerade in Deutschland schlimmste Erinnerungen und ist unerträglich", schrieb die israelische Botschaft.

Paris: Im Auftrag Russlands gehandelt?

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Das Phänomen blieb aber nicht auf die deutsche Hauptstadt beschränkt. In Paris zählte die Polizei in den vergangenen Tagen 60 Fälle, in denen Häuser mit einem Davidstern markiert wurden. Vorige Woche fasste die Polizei dann zwei mutmaßliche Täter auf frischer Tat: Ein 33-jähriger Mann und eine 29-jährige Frau aus Moldawien sollen eine Hauswand im 10. Arrondissement mit einem Davidstern markiert haben, berichtet der Radiosender "Europe 1". Jetzt geben die Ermittler ein Detail bekannt, das den Verdacht auf Moskau lenkt: So sollen die beiden Moldawier ausgesagt haben, sie hätten im Auftrag eines Russen gehandelt.

Weitere Details nannte die Staatsanwaltschaft bislang nicht. Unklar ist auch, ob das Paar aus Moldawien auch die anderen Häuser in Paris mit dem Davidstern markiert hat. Ob es auch bei den Fällen in Berlin eine Verbindung nach Russland gibt, hat der ermittelnde Staatsschutz bislang nicht mitgeteilt. Aber könnte der Kreml ein Interesse daran haben, den Hass gegen Juden in Europa zu befeuern?

Judenhass greift auch in Russland um sich

Von dem antisemitischen Hetzmob in Dagestan hat sich der Kreml zwar distanziert und die Schuld dafür der Ukraine und dem Westen gegeben. Doch einer Analyse des Atlantic Council zufolge hat Putin selbst immer wieder antisemitische Stereotype bedient – umso mehr seit dem Überfall auf die Ukraine. Auch in Russland griff der Antisemitismus zuletzt um sich, auch dort werden offenbar Häuser jüdischer Bewohner mit Davidsternen markiert, wie dieses Video zeigen soll:

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Fest steht, dass Russland von der Eskalation des Nahostkonflikts und dem weltweiten Aufruhr profitiert. Er lenkt von Russlands Krieg gegen die Ukraine ab, bindet militärische Ressourcen des Westens und spaltet die Unterstützer der Ukraine ideologisch.

Zudem hat sich die russische Regierung offen gegen Israel gestellt, zum Beispiel mit dem Empfang einer Hamas-Delegation im Kreml keine drei Wochen nach dem Massaker mit 1.400 Todesopfern. Erst jetzt wurde bekannt, dass sich ein russisches Flugabwehrsystem auf dem Weg von Syrien zur Hisbollah im Libanon befinden soll – die Terrorgruppe in Diensten des Iran könnte jederzeit eine zweite Front gegen Israel eröffnen. Vor diesem Hintergrund scheint es nicht undenkbar, dass russische Agenten auch in Europa den Hass gegen Juden schüren sollen.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Tweet von @IsraelinGermany vom 13. Oktober
  • europe1.fr: Étoiles de David taguées : le couple de Moldaves interpellé commandité par un individu en Russie (französisch)
  • atlanticcouncil.org: Attempted airport pogrom highlights rising antisemitism in Putin’s Russia (englisch)
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