Trotz Brexit Britische Soldaten sollen in Deutschland stationiert bleiben
Mit dem Austreten Großbritanniens aus der EU wird die Anzahl britischer Soldaten in Europa stark reduziert. In Deutschland sollen die Kasernen allerdings erhalten bleiben.
Der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson hat das Bekenntnis seines Landes zur Nato bekräftigt und eine besondere Beziehung zu Deutschland betont. Großbritannien werde in Deutschland stationierte Einheiten dort belassen, sagte Williamson der "Neuen Osnabrücker Zeitung" in London vor dem Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin Ursula von der Leyen. Am Freitag wird er gemeinsam mit der CDU-Politikerin die Truppen in Minden und Augustdorf in Nordrhein-Westfalen besuchen und mit einem "Joint Vision Statement" Vereinbarungen über die künftige militärische Zusammenarbeit beider Staaten unterschreiben.
Einen zwischenzeitlich erwogenen Totalabzug der britischen Streitkräfte aus Deutschland soll es Williamson zufolge nicht mehr geben. Zwar solle die Zahl der im übrigen Europa stationierten Soldaten nach dem für März 2019 anstehenden EU-Austritt Großbritanniens deutlich reduziert werden. Erhalten werden sollen aber in Deutschland die Standorte Minden, Paderborn/Augustdorf, Mönchengladbach und Dorsten/Wulfen mit einer Stammbesetzung von mehreren Hundert Briten.
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Auch der Brexit gefährde die militärische Zusammenarbeit mit Deutschland nicht, sagte Williamson. "Wir hatten immer historisch starke Verbindungen zwischen Großbritannien und Deutschland. Das ist es, worauf wir aufbauen wollen", erklärte der Politiker der Konservativen. Er sagte, "wir sind uns alle über die zentrale Bedeutung der Nato einig". Was das Verteidigungsbündnis derzeit und weiterhin tue, sei von besonderer Bedeutung.
- dpa