Nach kurzer Krankheit Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan ist gestorben
Der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, ist tot. Das bestätigt seine Familie und seine Stiftung. Der Friedensnobelpreisträger wurde 80 Jahre alt.
Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan ist tot. Annan starb nach kurzer Krankheit am Samstag im Alter von 80 Jahren, wie seine Familie und seine Stiftung in Genf mitteilten. Seine Frau Nane und ihre drei Kinder seien in seinen letzten Tagen an seiner Seite gewesen.
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Er habe "während seines gesamten Lebens für eine gerechtere und friedlichere Welt" gekämpft, heißt es in der Mitteilung der Stiftung. UN-Generalsekretär Antonio Guterres würdigte Annan in einer ersten Reaktion als eine "treibende Kraft des Guten". In vielerlei Hinsicht habe sein Vorgänger die Vereinten Nationen verkörpert. Die UNO habe er mit "unvergleichbarer Würde und Entschlossenheit" angeführt.
Moralisches Gewissen der Welt
Der Ghanaer Kofi Annan führte die Vereinten Nationen von 1997 bis 2006. 2001 wurde er gemeinsam mit der UN mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In seinen zehn Jahren an der Spitze der Vereinten Nationen galt Annan als das moralische Gewissen der Welt. Er setzte sich mit Charisma und diplomatischem Geschick für Arme und Unterdrückte ein, warb für Frieden und Gerechtigkeit und bot den USA im Streit um den Irakkrieg die Stirn.
Annan, der am 8. April 1938 geboren wurde, verbrachte fast sein gesamtes Berufsleben bei den Vereinten Nationen. 1997 wurde der Ghanaer auf Vorschlag der USA, die sich einer Wiederwahl des Ägypters Butros Butros-Ghali widersetzten, als erster Mann aus Subsahara-Afrika UN-Generalsekretär. Fünf Jahre später hatte er sich international einen solchen Ruf erworben, dass seine Wiederwahl unumstritten war.
Anfang 2007 gab er sein Amt an den südkoreanischen Außenminister Ban Ki-Moon ab. Sein letzter Einsatz wurde zu einem schweren Misserfolg. Fast sechs Monate lang versuchte Annan als UN-Sondergesandter, eine Lösung für den Syrienkonflikt zu finden und den Krieg zu einem Ende zu führen. Doch die Interessensgegensätze der syrischen und ausländischen Kriegsparteien waren zu groß.
- Kofi Annan Foundation
- AFP, Reuters, dpa