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Wintersport: Ex-Skispringer Daniel-André Tande gibt Betrug zu


Skandal im Skispringen
Olympiasieger deutlich: "Jeder macht es"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 12.03.2025 - 14:46 UhrLesedauer: 2 Min.
Daniel-André Tande: Er gewann 2018 Olympia-Gold.Vergrößern des Bildes
Daniel-André Tande: Er gewann 2018 Olympia-Gold. (Quelle: IMAGO/Filip Radwanski)
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Der Skandal um die norwegischen Anzug-Manipulationen ist längst nicht vorbei, da legen drei prominente Ex-Skispringer nach. Es geht um eine Kultur des Betrugs.

Der Skandal der Norweger und der zugegebene Betrug (alles dazu lesen Sie hier) in Bezug auf unerlaubt verstärkte Anzugnähte erschüttert die Skisprung-Szene. Mitten im Aufarbeitungsprozess meldet sich nun Skisprung-Olympiasieger Daniel-André Tande zu Wort – das frühere norwegische Ass lässt mit einem beunruhigenden Geständnis aufhorchen.

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"Absolut jeder macht es", sagte der 31-Jährige dem norwegischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK zur Manipulation der Ausrüstung. "Ja, ich würde es wagen, zu sagen, dass ich das einige Male getan habe", führte Tande weiter aus. 2018 in Pyeongchang hatte er Olympia-Gold mit der Mannschaft gewonnen.

"Ich kann nicht sagen, es nicht getan zu haben"

Auch die früheren Skispringer Anders Jacobsen und Johan Remen Evensen räumten Manipulationen ein. "Es ist ein hartes Wort. Betrug. Aber ich kann nicht mit meiner Hand auf meinem Herzen sagen, es nicht getan zu haben", sagte Jacobsen. "Denn wenn die Definition von Betrug ist, einen etwas zu großen Anzug zu tragen, dann habe ich betrogen."

Dabei ging es nicht nur um illegale Veränderungen am Anzug, wie die Norweger berichteten. Auch Schuhe, Handschuhe und selbst die Unterwäsche werde manipuliert. Tande berichtete davon, dass die Norweger 2019 ihr zu dichtes Anzugmaterial mit einer Perforationsmaschine so verändert hätten, dass sie den Luftdurchlässigkeitstest bestanden. Laut Tande hätten das diverse Nationen getan, ein anderes Team hätte sich sogar die Maschine der Norweger ausgeliehen.

Fis ist Hauptschuldiger

Die Hauptschuld sieht das Trio beim Weltverband Fis, der mit seinen Regularien die Springer zum Betrug anrege – und nicht immer konsequent durchgreife. "Der Grundsatz in dem Sport lautet, wenn du nicht erwischt wirst, hast du nicht betrogen", sagte Evensen. "Das ist ein Problem der Einstellung, das sich durch die ganze Skisprung-Welt zieht."

Das Problem sei die Fis, sagte Tande. Er behauptete, Kontrolleure würden sichtbare Manipulationen nicht beachten, damit man den richtigen Sieger habe. "Es ist das Beste für das Produkt, wenn in Norwegen ein Norweger gewinnt oder ein Österreicher in Österreich. Das ist allgemein bekannt", meinte Tande.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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