Nordkorea lockt Touristen Urlaub bei Kim und seinen Atomraketen
Einen Monat nach dem Tod von US-Student Otto Warmbier richtet die Tourismusbehörde Nordkoreas eine Website für ausländische Touristen ein und präsentiert das Land im Internet als ein attraktives Reiseziel.
Die Seite "DPR Korea Tour Site" wirbt unter anderem mit Surfern an beliebten Stränden sowie mit Touren für Reisende auf der Suche nach ungewöhnlichen Zielen. Die Reiseseite tourismdprk.gov.kp gibt es auf Koreanisch, Englisch, Chinesisch, Russisch und Japanisch. Sie bietet neben idyllischen Fotos und Tourenpaketen Basis-Informationen zu den Möglichkeiten, mit Bus, Bahn und Flugzeug zu reisen, und sich in der Hauptstadt Pjöngjang zurechtzufinden. Direkt buchen lässt sich aber nicht. Zudem findet sich keine Liste der wenigen ausländischen Reiseagenturen, die Nordkorea im Programm haben.
Westliche Länder warnen vor Reisen nach Nordkorea
Das US-Außenministerium warnt US-Bürger vor Reisen in Nordkorea; sie laufen demnach Gefahr, festgenommen und für lange Zeit inhaftiert zu sein. Auch das Auswärtige Amt in Berlin rät dringend von "nicht erforderlichen Reisen in die Demokratische Volksrepublik Nordkorea" ab. Deutschen Staatsangehörigen, die sich dennoch weiter in Nordkorea befinden, wird eindrücklich empfohlen, sich in eine "Krisenvorsorgeliste" einzutragen. Ähnliche Warnungen existieren in vielen weiteren Ländern.
Warmbiers Tod nicht vollständig aufgeklärt
In den letzten zehn Jahren wurden 16 US-Bürger in Nordkorea festgehalten. Zu ihnen gehörte auch der im Juni verstorbene 22-jährige Student Warmbier. Er war im März 2016 wegen Diebstahls eines Agitprop-Posters zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden, kurz danach ins Koma gefallen und wenige Tage vor seinem Tod "aus humanitären Gründen" freigelassen. Danach kehrte er in die USA zurück. Die genaue Ursache für Warmbiers Tod ist unklar. Nach Überzeugung seiner Familie starb er an den Folgen seine "schrecklichen und qualvollen Behandlung" in Nordkorea.