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Wolfgang Schäuble kontert Donald Trump: "Nicht meine Vorstellung von Amerika"


Schäuble kontert Trump
"Das ist nicht meine Vorstellung von Amerika"

Von t-online, afp
Aktualisiert am 20.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mahnt zur Gelassenheit.Vergrößern des Bildes
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mahnt zur Gelassenheit. (Quelle: dpa-bilder)

Mit seiner Drohung, deutsche Autobauer mit Strafzöllen belegen zu wollen, sorgte Donald Trump hierzulande für Aufregung. Ebenso mit seiner Forderung, Deutsche sollten mehr US-Autos und Amerikaner weniger deutsche kaufen. Jetzt kontert Finanzminister Wolfgang Schäuble die Kritik des designierten US-Präsidenten und fordert mehr Gelassenheit.

"Wenn Trump den Amerikanern wirklich vorschreiben will, welche Automarken sie kaufen sollen, wünsche ich ihm viel Glück", sagt er im Interview mit dem "Spiegel". "Das ist nicht meine Vorstellung von Amerika. Ich glaube auch nicht, dass es seine ist."

Trump hatte in einem Interview mit "Bild" kritisiert, dass in den USA mehr Autos von Mercedes gekauft werden als in Deutschland Chevrolets. Im selben Atemzug hatte er deutschen Autobauern Strafzölle angedroht, sollten sie Autos aus Mexiko in die USA importieren.

Schäuble glaubt nicht an "Handelskrieg"

Im Wahlkampf und auch nach der Wahl hatte Trump mehrfach eine protektionistischere Handelspolitik angekündigt, will heißen, dass er die US-Wirtschaft verstärkt gegen Konkurrenz aus dem Ausland abschotten will. Schäuble mahnt Trump ob dieser Ankündigung zur Einhaltung internationaler Abkommen: "Natürlich werden wir darauf pochen, dass Vereinbarungen eingehalten werden."

Schäuble glaube jedoch nicht, "dass morgen der große Handelskrieg ausbricht". Im Umgang mit Trumps Ankündigungen und seinen markigen Sprüchen über die Sozialen Medien fordert Schäuble mehr Gelassenheit: "Lassen Sie ihn doch erst mal im Amt ankommen, dann sehen wir, was er macht. [...] Man darf Trumps Art der Kommunikation nicht mit Regierungserklärungen verwechseln."

Ins selbe Horn stößt der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz. Der Transatlantiker warnte vor Überreaktionen im Umgang mit Trump als Präsident. Merz betonte im SWR, Trump sei "ja nicht durch einen Putsch an die Macht" gekommen, sondern der gewählte Staatschef der USA. "Da steht uns etwas mehr Nüchternheit und etwas weniger Hysterie ganz gut an", sagte Merz, der Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke ist.

Ivanka Trump: "Gebt meinem Vater eine Chance"

Auch Trumps Tochter Ivanka fordert Geduld. "Gebt meinem Vater eine Chance", sagte die 35-Jährige dem Sender ABC in einem Interview. Allen Kritikern empfahl sie, dem 70-Jährigen Zeit zu geben. "Lassen Sie ihn ins Amt kommen, lassen Sie ihn beweisen, dass Sie sich geirrt haben."

Vorsichtige Kritik übte Ivanka Trump an der Angewohnheit ihres Vaters, sich fortlaufend über Twitter-Kurzbotschaften an die Öffentlichkeit zu wenden. "Natürlich sage ich ihm von Zeit zu Zeit, er soll das bleiben lassen", sagte Ivanka, der die Fähigkeit nachgesagt wird, auf ihren Vater beruhigend einzuwirken.

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