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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einfluss auf Trump Im Hintergrund tobt ein erbitterter Machtkampf
Elon Musk ist einer der engsten Berater von Donald Trump. Doch auch andere wollen Einfluss auf den US-Präsidenten. Es tobt ein Machtkampf.
Elon Musk und Donald Trump treten als Einheit auf. Aber wie groß ist der Einfluss des Tech-Milliardärs auf den US-Präsidenten? "Es gibt einen Kampf um die Seele von Donald Trump", sagt Politologe Stephan Bierling.
Im Hintergrund buhlen unterschiedliche Flügel um die Gunst von Trump. Beide Welten würden eigentlich nicht in eine Partei passen, sagt Bierling weiter.
Welche beiden Flügel das sind und welches Ziel sie haben, erfahren Sie hier oder oben im Video.

Zur Person
Stephan Bierling ist Professor mit Schwerpunkt Internationale Politik und transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg. In seinem Buch "Die Unvereinigten Staaten: Das politische System der USA und die Zukunft der Demokratie" erklärt er, wie gespalten die USA wirklich sind.
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Mark Zuckerberg, Jeff Bezos, Elon Musk und andere zu Gast bei der Amtseinführung von Donald Trump. Die Tech-Elite richtet ihren Blick vor allem darauf, den Einfluss auf den US-Präsidenten zu erhöhen. Doch im Hintergrund tobt ein Flügelkampf.
Das Erste, was man immer wieder sagen muss, weil ja oft auch so argumentiert wird: Amerika gerät in die Hände der Oligarchen. Das ist reiner Unsinn. Amerika ist in die Hand von Donald Trump und seiner Glaubensgemeinschaft, den Maga-Anhängern, geraten. Und die Oligarchen, die ja jetzt so ein bisschen aufkommen, wie Musk und andere, die sind völlig vom Willen und vom Wunsch von Donald Trump abhängig.
Maga steht für “Make America Great Again”, also “Macht Amerika wieder großartig” - eine Strömung, die von Donald Trump geprägt wurde. Sie setzt sich für Nationalismus, wirtschaftlichen Protektionismus und eine restriktive Einwanderungspolitik ein. Sie richtet sich gegen das politische Establishment und setzt auf populistische Rhetorik.
Und im Moment, und das müssen wir vielleicht inhaltlich noch dazusagen, gibt es ja einen Kampf um die Seele quasi von Donald Trump, der ja weitgehend ohne politische Überzeugungen ist. Und die eine Richtung will in quasi in diese Maga-Anhänger-Richtung ziehen. Da ist auch Steve Bannon wieder ganz aktiv. Und dann gibt es den zweiten Flügel, und das ist der Musk-Flügel, eigentlich der Hightech-KI-Flügel, der Amerika revolutionieren will aus so einer technologischen Warte. Und diese beiden Welten passen eigentlich nicht wirklich in eine Partei, weil die wollen auch Unterschiedliches. Musk will Einwanderung von Hochqualifizierten. Der Maga-Flügel will überhaupt keine Einwanderung.
Welcher Flügel die Oberhand gewinnen wird, ist laut Politologe Bierling noch nicht abzusehen.
Außerdem erklärt Bierling, was die größten Unterschiede sind und warum eine Entscheidung von Trump noch aussteht.
- Eigenes Interview