"Starke Schlagkraft" Staatsmedien: Nordkorea testet erfolgreich Marschflugkörper
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Nordkorea hat vor seiner Küste erfolgreich Marschflugkörper getestet. Es ist nicht der erste Einschüchterungsversuch gegenüber dem Nachbarn Südkorea.
Nordkorea hat in dieser Woche Staatsmedien zufolge seine strategisch gelenkten Marschflugkörper getestet. Mit dieser Übung im Gelben Meer habe das Land seine "staatliche nukleare Abschreckung" demonstrieren wollen, berichtete die staatliche koreanische Nachrichtenagentur KCNA am Freitag. Demnach war Machthaber Kim Jong Un bei dem Teststart am Mittwoch anwesend.
Die Marschflugkörper flogen laut KCNA 130 Minuten lang, bevor sie "präzise die Ziele trafen". Kim Jong Un sprach demnach von einer "starken Schlagkraft", die "perfekter Abschreckung und Verteidigung" diene. Weiter zitierte KCNA Kim mit den Worten, es sei die Verantwortung der nordkoreanischen Atomstreitkräfte, "die nationale Souveränität und Sicherheit zu verteidigen".
Technisch gesehen im Krieg mit Südkorea
Bilder in den nordkoreanischen Staatsmedien zeigen, wie Kim umgeben von Beamten mit Ferngläsern den Test einer Rakete beobachtet. Wo die Tests stattgefunden haben, wurde nicht bekannt gegeben. Doch laut der Experten-Website NK News mit Sitz in Südkorea wurde der Test wahrscheinlich in der Nähe der Stadt Nampho ausgeführt, etwa 130 Kilometer von der Grenze zu Südkorea entfernt.
Das diplomatisch weitgehend isolierte Nordkorea strebt nach eigenen Angaben den Besitz von Nuklearwaffen an, um Bedrohungen durch die USA und ihre Verbündeten, darunter Südkorea, entgegenzuwirken. Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen weiterhin im Krieg, da der Konflikt zwischen 1950 und 1953 mit einem Waffenstillstand oder einem Friedensvertrag endete.
Kim hofft auf Unterstützung aus Russland
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern befinden sich derzeit an einem Tiefpunkt. Kim hatte Südkorea im vergangenen Jahr als "Hauptfeind" bezeichnet. Das Land führt regelmäßig Waffentests durch und verstößt damit gegen UN-Resolutionen.
- Nachrichtenagentur AFP