Mit über 70 Prozent Russlandfreundlicher Kandidat gewinnt Wahl in Kroatien
Der russlandfreundliche Zoran Milanović hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Kroatien klar gewonnen. Laut Prognosen setzte er sich deutlich gegen seinen Herausforderer durch.
Zoran Milanović hat die Stichwahl um das kroatische Präsidentenamt mit großer Mehrheit gewonnen. Laut einer vom Fernsehsender HRT veröffentlichten Nachwahlbefragung erhielt der Amtsinhaber 77,8 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer, der ehemalige Minister Dragan Primorac, kam demnach auf 22,1 Prozent.
Der von den Sozialdemokraten unterstützte Milanović war von 2011 bis 2016 Regierungschef und wurde 2020 erstmals Präsident. In der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hatte er knapp die absolute Mehrheit mit 49,2 Prozent verpasst. Dennoch ging er als klarer Favorit in die Stichwahl gegen Primorac.
Heftige Schlappe für Regierungspartei
Primorac kehrte nach 15 Jahren Abwesenheit in die Politik zurück und erreichte in der ersten Wahlrunde 19,4 Prozent der Stimmen. Seine Niederlage ist eine weitere Schlappe für die konservative Regierungspartei HDZ von Ministerpräsident Andrej Plenković, nachdem sie im November einen Korruptionsskandal erlitten hatte.
Im Wahlkampf hatte Primorac Milanović als "pro-russische Marionette" kritisiert und ihm vorgeworfen, Kroatiens Glaubwürdigkeit in der EU und Nato zu untergraben.
- Nachrichtenagentur dpa
