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Australien will Social Media für Kinder unter 16 Jahren verbieten


"Sind extrem beunruhigt"
Land will soziale Medien für Kinder verbieten

Von afp
Aktualisiert am 07.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Australiens Regierungschef Albanese: "Sorry, Kumpel, aber ich kann dir das nicht erlauben".Vergrößern des Bildes
Australiens Regierungschef Albanese: "Sorry, Kumpel, aber ich kann dir das nicht erlauben". (Quelle: IMAGO/MICK TSIKAS)

Australien will mit einem neuen Gesetz die Nutzung sozialer Medien für Kinder und Jugendliche einschränken. Wie genau das funktionieren soll, steht noch nicht fest.

Australien will die Nutzung von Onlinenetzwerken für Kinder unter 16 Jahren per Gesetz verbieten. "Das ist für die Mamas und Papas. Soziale Medien fügen Kindern wirklich Schaden zu und ich mache Schluss damit", sagte der australische Regierungschef Anthony Albanese am Donnerstag zu Reportern. Dabei werde die Verantwortung, das Mindestalter der Nutzer sicherzustellen, den Tech-Giganten und Internetplattformen zufallen, nicht aber den sich um die Sicherheit ihrer Kinder im Internet sorgenden Eltern, fuhr Albanese fort.

Die Verantwortung "wird nicht bei den Eltern oder den jungen Menschen liegen", erklärte der Regierungschef. "Es wird keine Strafen für die Nutzer geben." Eine entsprechende neue Gesetzgebung werde in dieser Woche den Staats- und Gebietschefs vorgelegt und Ende November ins Parlament eingebracht.

Albanese hatte schon früher eine Altersbegrenzung für Onlinenetzwerke erwogen, aber erstmals nannte er nun ein konkretes Alter. Frühere Vorschläge bekamen in Australien eine breite, überparteiliche Unterstützung.

"Sorry, Kumpel, aber ich kann dir das nicht erlauben"

"Diese Gesetzgebung ist einzigartig in der Welt", lobte Albanese das Gesetzesprojekt, "und wir wollen sicherstellen, dass es auch funktioniert." Über die genauen juristischen und technologischen Voraussetzungen für die Durchsetzung der Maßnahme wird in der australischen Regierung noch gerungen. "Wir gehen davon aus, dass es natürlich einige Ausnahmen geben wird, damit es nicht zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommt. Aber wir sind überzeugt, dass dies das absolut richtige Vorgehen ist."

Einige soziale Medien haben bereits eine Zugangsbeschränkung von 14 Jahren, allerdings sind solche digitalen Barrieren leicht zu umgehen, etwa durch das Anlegen von Fake Accounts, also Profilen unter Angabe falscher Daten. Welche Plattformen von dem Bann betroffen sein werden, steht noch nicht fest. Kommunikationsministerin Michelle Rowland sagte laut des Senders ABC, Instagram, TikTok, Facebook und YouTube werden "sehr wahrscheinlich" darunterfallen.

Premierminister Albanese betonte, dass man sich um die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen große Sorgen mache. "Ich habe mit tausenden Eltern gesprochen, mit Großeltern, Tanten und Onkeln. Genau wie ich selbst sind sie extrem beunruhigt, was die Sicherheit unserer Kinder im Netz angeht". Deshalb wolle er mit dem neuen Gesetz eine Grundlage für Erziehungsberechtigte schaffen, damit diese in Zukunft ihren Schutzbefohlenen sagen könnten: "Sorry, Kumpel, aber ich kann dir das nicht erlauben, denn es ist verboten."

Verwendete Quellen
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