Newsblog zum Krieg in Nahost "Ernster Sicherheitsverstoß" von Netanjahu-Sprecher
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der Iran will deutlich mehr für Verteidigung ausgeben. Der Sprecher des israelischen Premiers veröffentlicht geheimes Bildmaterial. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Israels Armee: Mehr als 100 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen
8.01 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut mehr als 100 Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Dutzende von "Hisbollah-Terroristen" seien am Vortag "eliminiert" worden, teilt das Militär mit. Bodentruppen setzten zugleich ihre "begrenzten und gezielten" Angriffe gegen die Schiiten-Miliz im Süden des Nachbarlandes fort, heißt es.
Man habe große Mengen an Waffen entdeckt, Tunnelschächte gesprengt und Raketen zerstört, die in zivilen Gebieten aufgestellt und auf israelische Gemeinden gerichtet gewesen seien, heißt es weiter. Die Angaben des Militärs konnten unabhängig nicht überprüft werden. Nach libanesischen Angaben werden bei Israels Angriffen auch immer wieder zahlreiche Zivilisten getötet.
Auch im Norden des Gazastreifens setzte die israelische Armee ihren Einsatz fort. In der Gegend von Dschabalija seien am Vortag Dutzende Terroristen bei Luftangriffen und in Nahkämpfen "eliminiert" worden, heißt es. Auch im Süden und zentralen Abschnitt des abgeriegelten Küstengebiets sei man weiter vorgegangen. Die Angaben des israelischen Militärs zum Krieg im Gazastreifen lassen sich ebenfalls nicht unabhängig überprüfen.
Netanjahu-Sprecher mit "ernstem Sicherheitsverstoß"
7.47 Uhr: Ein Sprecher des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu hat sensibles Bildmaterial von einem Angriff des israelischen Militärs im Iran veröffentlicht. Das berichtet die "Jerusalem Post".
Das Video soll demnach Geheiminformationen enthalten und wurde von unterschiedlichen Plattformen aufgegriffen und weiter verbreitet. In den Bildern ist ein Angriff im Iran in der Nacht zum Sonntag zu sehen. Ziel war dabei, verschiedene militärische Einrichtungen des Iran zu treffen.
Der Sprecher Netanjahus, Omer Dostri, soll im Hauptquartier des israelischen Militärs in Tel Aviv an die Aufnahmen gekommen sein. In der "Jerusalem Post" bezeichnet eine nicht genannte Quelle den Vorfall als "ernsten Sicherheitsverstoß". Netanyahu hat sich bisher nicht geäußert.
Israels Armee: Terroristen in humanitärer Zone angegriffen
6.13 Uhr: Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben islamistische Terroristen in einer humanitären Schutzzone im Gazastreifen attackiert. Wie das israelische Militär bekannt gibt, seien Mitglieder der Hamas und des Islamischen Dschihad während "terroristischer Aktivitäten" in der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens angegriffen worden.
Vor dem "präzisen Angriff" seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilt das Militär auf Telegram weiter mit. Angaben zu möglichen Opfern macht die Armee nicht. Ihre Aussagen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Bürgermeister: Bei israelischem Angriff mindestens zehn Menschen getötet
21.42 Uhr: Bei einem israelischen Angriff auf die südlibanesische Stadt Sarafand sind nach Angaben des Bürgermeisters mindestens zehn Menschen getötet worden. Unter den Opfern befänden sich hauptsächlich Frauen und Kinder, sagt er Reuters.
Libanon meldet mehr als 80 Tote innerhalb von 24 Stunden
21.03 Uhr: Im Libanon sind bei israelischen Angriffen nach Behördenangaben am Montag 82 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilt mit, dass bei den Angriffen in verschiedenen Gebieten des Landes zudem 180 Menschen verletzt worden seien. Die meisten Opfer habe es bei Angriffen im Osten und im Süden des Landes geben.
Armee: Vier israelische Soldaten im Gazastreifen gefallen
20.51 Uhr: Das israelische Militär bestätigt den Tod von vier Soldaten im Gazastreifen. Sie seien bei Gefechten getötet worden. Ein Offizier sei schwer verwundet. Damit steigt die Zahl der gefallenen israelischen Soldaten seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 auf 776.
Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot
16.16 Uhr: Das Welternährungsprogramm WFP ruft dazu auf, eine drohende Hungersnot im Gazastreifen abzuwenden. Im Norden des Gebietes seien Hilfslieferungen stark eingeschränkt. Die Wahrscheinlichkeit steige, dass dort immer mehr Menschen zu wenig zu essen bekommen. Das WFP fordert die Öffnung von Grenzübergängen zwischen Israel und dem Gazastreifen für Hilfslieferungen und den Schutz der Lkw-Konvois.
Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt
16.06 Uhr: Acht österreichische Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon sind durch Raketenbeschuss auf den Stützpunkt Nakura leicht verletzt worden. Wie das Verteidigungsministerium in Wien mitteilt, handelt es sich um leichte und oberflächliche Verletzungen. "Wir verurteilen diesen Angriff auf das Schärfste und fordern die sofortige Aufklärung des Angriffes", sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Unifil bestätigt, dass eine Rakete aus nördlicher Richtung am Nachmittag das Hauptquartier der Friedensmission in Nakura getroffen habe. Sie sei "wahrscheinlich von der Hisbollah oder einer ihr nahestehenden Gruppe" abgefeuert worden. Eine Fahrzeugwerkstatt sei durch den Beschuss in Brand gesetzt worden. Unifil erinnerte die proiranische Hisbollah und alle anderen Akteure erneut daran, dass jeder vorsätzliche Angriff auf UN-Personal und -Eigentum einen Angriff auf das humanitäre Völkerrecht darstelle.
Hamas-Medienbüro zu Angriff in Gaza: Opferzahl steigt auf 93
15.16 Uhr: Die Zahl der Toten bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen ist nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Medienbüros auf 93 gestiegen. Rund 40 Menschen würden noch vermisst, sagt Sprecher Ismail Thawabta. Zuvor war noch von mehr als 60 Toten die Rede gewesen. Die Angaben aus dem Gazastreifen lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Nach Schilderungen von Augenzeugen war ein mehrstöckiges Wohnhaus in Beit Lahia getroffen worden. Dabei seien auch zahlreiche Menschen verletzt worden.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP