Bestätigung aus Washington Kremlgegner: "Nawalny hätte Teil des Austausches sein sollen"
Eigentlich hätte der prominente Kremlkritiker Nawalny Teil des Gefangenenaustausches sein sollen. Doch kurz bevor der Deal zustande kommen konnte, starb er.
Der russische Oppositionelle Leonid Wolkow hat kürzlich erklärt, dass der im Februar dieses Jahres verstorbene Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ursprünglich Teil eines großangelegten Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen hätte sein sollen. Wolkow, ein früherer Vertrauter von Nawalny, schrieb auf X: "Jetzt dürfen wir das sagen". Nach seinen Worten hatte der russische Präsident Wladimir Putin beschlossen, Nawalny nicht freizugeben und soll ihn wenige Tage vor dem geplanten Austausch getötet haben.
Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater der USA, bestätigte in Washington, dass Washington eigentlich geplant hatte, auch Nawalny freizubekommen. "Wir haben mit unseren Partnern an einer Vereinbarung gearbeitet, die auch Alexej Nawalny betroffen hätte", sagte Sullivan. Wenige Tage nach dem Tod Alexej Nawalnys im Februar in einem russischen Gefängnis hatte das Team des russischen Oppositionsführers angegeben, es habe Verhandlungen mit den USA und Deutschland über einen geplanten Gefangenenaustausch gegeben.
Nawalny sollte gegen den Tiergartenmörder ausgetauscht werden
Maria Pewtschich, die politische Direktorin des Nawalny-Fonds für die Bekämpfung der Korruption, sagte in einem Ende Februar auf Youtube veröffentlichten Video: "Nawalny sollte in den nächsten Tagen freikommen, weil wir eine Entscheidung zu seinem Austausch erreicht hatten". Sie behauptete, Putin hätte ein Angebot erhalten, Wadim Krassikow – den im Dezember 2021 in Deutschland verurteilten sogenannten Tiergartenmörder – im Austausch gegen Nawalny und zwei US-Amerikaner an Russland auszuliefern. Das Angebot sei vom russischen Milliardär Roman Abramowitsch an den Kreml weitergeleitet worden.
Pewtschich warf Putin vor, persönlich die Tötung von Nawalny angeordnet zu haben, da dieser ihn nicht freigeben wollte. Im Zuge des großangelegten Gefangenenaustauschs wurden am Donnerstag 26 Personen – darunter 16 westliche Staatsbürger und russische Oppositionelle – freigelassen. Wolkow kommentierte die Freilassung auf Telegram mit den Worten: "Heute freuen wir uns über die Freilassung von Putins politischen Geiseln, die in Putins Gulag gelitten haben".
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.