Staatschefs logieren derweil luxuriös 2.500 G7-Polizisten mussten auf marodem Kreuzfahrtschiff hausen
Die einen leben im Luxus, die anderen auf einem heruntergekommenen Kreuzfahrtschiff untergebracht worden: Polizisten beim G7-Gipfels haben sich heftig über diese Bedingungen beschwert.
Die Teilnehmer des G7-Gipfels im süditalienischen Apulien logieren in einem Fünf-Sterne-Strandhotel in Borgo Egnazia. Davon konnten rund 2.500 zur Sicherung des Gipfels in die Region verlegte Polizisten nur träumen: Sie wurden auf einem verwahrlosten Kreuzfahrtschiff einquartiert, auf dem der Polizeigewerkschaft COISP zufolge "schreckliche sanitäre Bedingungen" herrschten. Inzwischen sei das Schiff beschlagnahmt worden.
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Das Schiff sei "nach zahlreichen Beschwerden" beschlagnahmt und die Polizisten in Hotels untergebracht worden, erklärte die Gewerkschaft am Mittwoch. Die im Hafen von Brindisi ankernde "Mykonos Magic" habe unbenutzbare Toiletten, heruntergekommene Duschen und überflutete Kabinen aufgewiesen.
Polizisten "wie Mäuse eingepfercht"
Die Zeitung "La Repubblica" berichtete, die Klimaanlage sei defekt gewesen, in den Kabinen habe es von der Decke getropft und die Beamten hätten stundenlang für eine kalte Mahlzeit anstehen müssen. Aufgrund der Hitze und der defekten Klimaanlage hätten sie zudem mit offenen Kabinentüren schlafen müssen.
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Der Polizeigewerkschaft SILF zufolge lebten die 2.500 Polizisten "wie Mäuse eingepfercht" auf dem Schiff. Für den dreitägigen Gipfel ab Donnerstag, zu dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden anreisten, wurden Sicherheitskräfte aus ganz Italien nach Apulien entsandt.
Die "Mykonos Magic" wurde früher unter dem Namen "Costa Magica" von Costa Cruises betrieben und gehört nun der griechischen Fährgesellschaft Seajets.
- Nachrichtenagentur AFP