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Iran: Getötete Generäle in Syrien – "Angriff wird als Kriegserklärung gesehen"


Nach Tötung von iranischen Generälen
Experte: "Dieser Angriff wird als Kriegserklärung gesehen"

Von dpa, reuters, ams

Aktualisiert am 02.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Aufräumarbeiten am Angriffsort: Bei einem Luftangriff wurden hochrangige iranische Militärangehörige getötet. (Quelle: reuters)

Zwei iranische Generäle wurden in Syrien getötet. In den sozialen Medien ordnet ein Gastwissenschaftler der Stiftung Wissenschaft und Politik die Lage ein.

Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus ist nach Angaben aus Teheran ein General der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Mohammad Resa Sahedi, Brigadegeneral der IRGC-Auslandseinheit, sei am Montag ums Leben gekommen, berichtete Irans staatlicher Rundfunk. Später am Abend wurde auch die Tötung seines Stellvertreters bestätigt.

Der Iran macht Israel für den tödlichen Angriff auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in Damaskus verantwortlich. Das israelische Militär lehnte eine Stellungnahme bisher jedoch ab. Mehr dazu lesen Sie in unserem Newsblog.

Hamidreza Azizi, Gastwissenschaftler an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), sieht darin eine "bedeutende Eskalation der Spannungen", wie er in mehreren Beiträgen auf X erklärt. "Dieser Angriff wird von einigen im Iran als Kriegserklärung von Israel gegen Iran angesehen", so Azizi. Die Attacke repräsentiere eine Veränderung gegenüber früheren Auseinandersetzungen. Diesmal sei durch die Bombardierung der iranischen Botschaft direkt iranischer Boden getroffen worden. Zuvor habe Israel nur auf Offiziere der Revolutionsgarden direkt gezielt.

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Nicht die erste Veränderung im Konflikt der beiden Staaten

Es sei jedoch nicht die erste Veränderung im Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Bevor Israel die Revolutionsgarden attackierte, seien vor allem Waffenlieferungen und mit Iran verbundene Akteure ins Visier genommen worden, führt Azizi aus.

Laut Azizi behaupteten einige Quellen, dass die Attacke eine Antwort auf Angriffe auf israelische Schiffe seien. Ein aus dem Osten kommendes Flugobjekt war in der Nacht zu Montag in ein Gebäude im Rotmeerhafen Eilat an der Südspitze Israels eingeschlagen. Es habe keine Verletzten gegeben, meldete das israelische Militär. Die Herkunft des Flugkörpers blieb zunächst offen. Das Militär vermutete, es könnte im Irak gestartet worden sein. Dort sind mit dem Iran verbündete Milizen aktiv, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Azizi vermutet ein neues Vorgehen von Israel gegenüber dem Iran: direkte Angriffe auf das Land als Reaktion auf Attacke von iranisch unterstützenden Akteuren. Außerdem sei der Angriff eine Nachricht an den Iran, aber auch an das Assad-Regime in Syrien: "Die Fähigkeit und Bereitschaft Israels, seine Reaktion auf die Präsenz iranischer Streitkräfte in Syrien zu eskalieren", so der Wissenschaftler.

Azizi: Reaktion von Iran könnte Konflikt ausweiten

Der Iran sei nun mit einer kritischen Entscheidung bei der Antwort auf den Vorfall konfrontiert, sagt Azizi. Sollte es dem Iran nicht gelingen, adäquat zu reagieren, könnte es an Ansehen bei der sogenannten Achse des Widerstands verlieren. Zu dieser gehören etwa die libanesische Hisbollah, schiitische Milizen im Irak, und die jemenitischen Huthi-Rebellen, ist beim Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik zu lesen.

Jegliche Reaktion könnte aber auch den Konflikt ausweiten, so Azizi. "Iran würde die fehlende Reaktion auf frühere Angriffe teilweise damit begründen, dass die Ziele "syrisch" waren und Damaskus nicht die Absicht hatte, zu reagieren. Jetzt funktioniert diese Rechtfertigung nicht mehr, da ein rein iranisches Ziel getroffen wurde", schreibt Azizi weiter auf X.

Um seine Glaubwürdigkeit zu bewahren, fühle der Iran die Notwendigkeit, direkt zu antworten, so der Wissenschaftler weiter. "Aber wie und wo, das ist die entscheidende Frage!" Außerdem fragt sich der Wissenschaftler, inwieweit die USA über den Angriff Bescheid wussten und wie Russland reagieren werde.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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