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Russland: Starb Nawalny an Nowitschok? Witwe Nawalnaja wirft Putin Mord vor


Tod von Alexej Nawalny
Julia Nawalnaja: Er wurde mit Nowitschok vergiftet

Von reuters, t-online, afp, lex, cck

Aktualisiert am 19.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Mit diesen Worten tritt sie in die Fußstapfen ihres Mannes. (Quelle: t-online)

In einer Videobotschaft wirft die Witwe des verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny Wladimir Putin vor, ihren Mann ermordet zu haben. Außerdem äußert sie Zweifel an der Todesursache.

Die Witwe des in russischer Haft verstorbenen Oppositionsführers Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Tod ihres Mannes verantwortlich gemacht. "Vor drei Tagen hat Wladimir Putin meinen Ehemann getötet", sagte Nawalnaja in einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft. Außerdem behauptete sie, ihr Mann sei mit dem russischen Nervengift Nowitschok getötet worden.

Ihr Mann sei im Straflager zu Tode gequält und gefoltert worden, indem er auch immer wieder in Einzelhaft in einem kleinen Betonkasten eingesperrt worden sei. Der Name desjenigen, der den Mord ausgeführt habe im Auftrag Putins, werde in Kürze veröffentlicht, sagte sie.

Offiziellen Angaben zufolge soll Nawalny an einem Blutgerinnsel gestorben sein. Russische Medien haben jedoch immer mehr Ungereimtheiten zu Nawalnys Tod aufgedeckt. Menschenrechtler fürchten daher, dass Nawalny in Haft getötet worden sei. Mehr dazu lesen Sie hier.

Nawalnaja: Behörden halten Leichnam zurück

Nawalnaja kündigte außerdem an, das Erbe ihres Mannes fortführen zu wollen. "Ich werde weiter für die Freiheit unseres Landes kämpfen", verkündete sie in ihrer Botschaft und fügte hinzu: "Wir müssen jede Gelegenheit nutzen, um gegen Krieg, Korruption und Ungerechtigkeit zu kämpfen, um für faire Wahlen und Redefreiheit zu kämpfen, um für die Rückeroberung unseres Landes zu kämpfen."

Die Anhänger ihres Mannes bat sie, ihr beizustehen: "Ich fordere Sie auf, sich an meine Seite zu stellen. Ich bitte Sie, meine Wut mit mir zu teilen. Wut, Zorn, Hass gegen die, die es wagten, unsere Zukunft zu töten", sagte Nawalnaja.

Darüber hinaus warf Nawalnaja den Behörden vor, den Leichnam ihres Mannes zurückzuhalten. Die Behörden warteten ab, bis keine Nowitschok-Spuren mehr nachzuweisen seien, sagte sie. Zuvor hatten Nawalnys Anwälte bereits erklärt, dass Familienangehörigen des verstorbenen Politikers, darunter auch seiner Mutter, der Eintritt in die Leichenhalle verwehrt worden sei, in der seine Gebeine liegen sollen.

Bundesregierung bestellt russischen Botschafter ein

Nawalny war am Freitag nach Angaben der Verwaltung der sibirischen Strafkolonie "Polarwolf" nach einem Spaziergang bewusstlos geworden und gestorben. 2020 hatte der 47-Jährige bereits einen Nowitschok-Anschlag überlebt und war danach in der Berliner Charité behandelt worden. Hinter dem Attentat wird der russische Geheimdienst FSB vermutet.

Sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Außenministerin Annalena Baerbock haben ein Gespräch mit Nawalnys Witwe geführt. Baerbock sagte am Montag vor Beratungen der Außenministerinnen und Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten, die Europäische Union werde ein 13. Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg bringen. Dabei solle auch der Tod Nawalnys eine Rolle spielen, sagte die Grünen-Politikerin. Zudem bestellte die Bundesregierung den russischen Botschafter ein.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem Kreml vorgeworfen, Nawalny ermordet zu haben. Putin führe den Ukraine-Krieg brutal und "er herrscht auch zu Hause mit unfassbarer Brutalität." Das habe sich erst wieder gezeigt, als der Oppositionelle Alexej Nawalny ermordet wurde, sagte von der Leyen bei der Veranstaltung "Café Kyiv" der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin.

Verwendete Quellen
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