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Venezuela: Briten schicken Kriegsschiff nach Mittelamerika


Konflikt mit Venezuela
Briten schicken Kriegsschiff nach Mittelamerika

Von reuters, afp, pdi

Aktualisiert am 25.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Die "HMS Trent" (Archivbild): Das britische Patrouillenschiff wurde vor Guyana stationiert.Vergrößern des Bildes
Die "HMS Trent" (Archivbild): Das britische Patrouillenschiff wurde vor Guyana stationiert. (Quelle: IMAGO/xrobathx)
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Der Territorialstreit zwischen Venezuela und Guyana spitzt sich zu. Als Abschreckung gegenüber Venezuela stationiert Großbritannien nun ein Kriegsschiff in der Region.

Im Grenzstreit zwischen Venezuela und Guyana stellt sich Großbritannien auf die Seite des ölreichen Dschungel-Staats. Das britische Verteidigungsministerium teilte am Sonntag mit, noch in diesem Monat das Patrouillenschiff "HMS Trent" der Royal Navy vor Guyana zu stationieren. Es werde den regionalen Verbündeten und Commonwealth-Partner besuchen. Vor zwei Wochen hatten bereits die USA eine Militärübung mit Guyana angekündigt.

Bei dem Streit zwischen Venezuela und Guyana geht es um ein rund 160.000 Quadratkilometer großes, dünn besiedeltes Grenzgebiet rund um den Fluss Esequibo, das größtenteils aus Dschungel besteht. Hinzu kommt ein Gebiet vor der Küste, in dem große Öl- und Erdgasfunde gemacht wurden. Beide Länder beanspruchen die Regionen für sich. Die Grenze wurde 1899 festgelegt, als Guyana noch Teil des britischen Empires war. Der US-Konzern Exxon Mobil hat Erkundungsbohrungen in Guyana vorgenommen.

Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino López bezeichnete die Entsendung des Schiffes nach Guyana am Sonntag als "Provokation". Solche Provokationen würden "den Frieden und die Stabilität" der Region gefährden, schrieb der Minister im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter. Er verwies auch auf eine Mitte Dezember zwischen dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro und Guyanas Staatschef Irfaan Ali beschlossene Vereinbarung, in der beide Seiten einen Gewaltverzicht und einen Verzicht auf Gewaltandrohungen zugesagt hatten.

Spannungen sollen nicht verschärft werden

Die Entdeckung der gewaltigen Ölvorkommen 2015 vor der Küste bescherte Guyana Wirtschaftswachstum – mittlerweile ist es weltweit das größte. Das selbst ölreiche, aber trotzdem wirtschaftlich schwer angeschlagene Venezuela erhebt auf Essequibo seit langem Anspruch, abgeleitet aus einem Abkommen von Genf 1966. Darin wurde eine Verhandlungslösung angestrebt. Allerdings wurde Guyana wenige Monate später unabhängig.

Der Streit hatte sich Anfang Dezember verschärft, als die Bevölkerung Venezuelas nach Regierungsangaben in einem Referendum für die Annexion von zwei Dritteln Guyanas stimmte. Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte es Venezuela zuvor verboten, guyanisches Territorium zu annektieren. Im Frühjahr hatte sich der IGH in dem Streit für zuständig erklärt, ein Urteil jedoch erst in Jahren in Aussicht gestellt. Guyana und Venezuela hatten sich nach dem Referendum darauf geeinigt, auf jegliche Gewaltanwendung zu verzichten und die Spannungen in dem Streit nicht zu verschärfen. Großbritannien scheint aber durchaus besorgt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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