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Niger: Putschisten gehen Bündnis mit Mali ein


Gewaltsame Machtübernahme
Putschisten in Niger gehen Bündnis ein: "Freuen uns über die Nähe"

Von dpa, mam

Aktualisiert am 03.08.2023Lesedauer: 2 Min.
General Abdourahmane Tiani, neuer Machthaber nach dem Putsch im Niger (Archivbild): Seine Militärjunta verbündet sich mit Mali.Vergrößern des Bildes
General Abdourahmane Tiani, neuer Machthaber nach dem Putsch in Niger (Archivbild): Seine Militärjunta verbündet sich mit Mali. (Quelle: STRINGER/reuters)

Nach dem Putsch in Niger verbünden sich die neuen Machthaber mit der Militärjunta in Mali. Westliche Länder ziehen sich indes teilweise aus der Region zurück.

Der Konflikt in Niger könnte weiter eskalieren. Während westliche Regierungen schnell handeln, bildet sich in der Sahel-Region ein neues Bündnis. Die Putschisten in Niger und die Militärjunta in Mali solidarisieren sich miteinander.

So stellte der stellvertretende Chef der neuen Militärjunta in dem westafrikanischen Land, General Salifou Modi, dem Nachbarland Mali eine gute Zusammenarbeit in Aussicht. "Wir freuen uns über die Nähe, die wir zu unseren Brüdern in Mali haben", sagte Modi nach einem Treffen mit der Regierung in der malischen Hauptstadt Bamako am Mittwoch. Insbesondere im Bereich Sicherheit gebe es bereits eine gute Zusammenarbeit.

In Niger hatten Offiziere der Präsidialgarde in der vergangenen Woche den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich im Anschluss selbst zum neuen Machthaber. Modi ist Vizechef des regierenden Nationalen Rats. Mehr dazu lesen Sie hier.

USA und Großbritannien ziehen Mitarbeiter ab

Die westafrikanische Staatengemeinschaft hatte den Putschisten am Sonntag ein Ultimatum gestellt. Sollte der festgesetzte Präsident Bazoum nicht binnen einer Woche wieder eingesetzt werden, werde Ecowas Maßnahmen ergreifen, die Sanktionen und auch Gewalt umfassen könnten, hieß es.

Die neuen Machthaber in Niger suchten indes nach Verbündeten und wurden fündig: Die nach Militärputschen ebenfalls sanktionierten Ecowas-Mitglieder Mali und Burkina Faso hatten sich an die Seite der Putschisten gestellt und Ecowas vor einer militärischen Intervention in Niger gewarnt. Dass Ecowas diese tatsächlich umsetzt, halten Beobachter jedoch für unwahrscheinlich.

Dennoch beginnen westliche Länder aufgrund der angespannten Situation vor Ort nun damit, Regierungsmitarbeiter aus Niger abzuziehen. "Aufgrund der Sicherheitslage verringert die britische Botschaft in Niamey die Anzahl ihrer Mitarbeiter", erklärte etwa das britische Außenministerium am Donnerstag auf seiner Internetseite. Als Begründung wurden mögliche "gewalttätige Proteste" und "eine Situation, die sich ohne Vorwarnung schnell ändern" könne, angeführt.

Letzter Evakuierungsflug durch Frankreich

Zuvor hatten die USA einen ähnlichen Schritt angekündigt. Das US-Außenaußenministerium ordnete vorübergehend die Ausreise von amerikanischen Regierungsmitarbeitern aus dem Land an. Auch Familienmitglieder von Mitarbeitern sollten vorerst das Land verlassen. Eine Notfallbesetzung, etwa in der US-Botschaft, bleibe jedoch vor Ort.

Bereits am Mittwoch hatten mehrere europäische Länder mit der Evakuierung ihrer Staatsbürger begonnen, wie Sie hier lesen können. Für Donnerstag sind noch ein fünfter und letzter Flug von der französischen Regierung geplant. Deutschen Staatsbürgern war angeboten worden, dass sie mit diesem mitfliegen könnten.

Mit den Evakuierungsflügen Frankreichs sind bislang rund 60 Deutsche aus dem Land ausgereist. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin auf Anfrage mit. Derzeit halte sich neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der deutschen Botschaft und den Angehörigen der Bundeswehr noch eine niedrige zweistellige Zahl Deutscher im Niger auf.

Insgesamt wurden französischen Angaben zufolge 1.079 Menschen außer Landes gebracht – neben 577 Franzosen und deren Angehörigen auch Menschen zahlreicher anderer Nationalitäten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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