Von Drohnen "neutralisiert" Bericht: Deutscher bei türkischem Angriff im Irak getötet
Ein Deutscher soll bei einem türkischen Drohnenangriff im Irak getötet worden sein. Er soll sich der kurdischen Arbeiterpartei PKK angeschlossen haben.
Die türkische Armee hat einem Medienbericht zufolge bei einem Angriff auf mutmaßliche Terroristen einen deutschen Staatsbürger getötet. Das berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf das Verteidigungsministerium am Dienstag. Es soll sich um einen im bayerischen Mainburg geborenen Mann handeln. Das Auswärtige Amt kommentierte die Berichte zunächst nicht.
Laut Anadolu griff die türkische Armee am 15. Juni im Nordirak eine Gruppe von mutmaßlichen Mitgliedern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK an, der auch der Deutsche angehört haben soll. Türkische Drohnen hätten sie getötet. Unabhängig überprüfen lassen sich die Behauptungen der türkischen Nachrichtenagentur allerdings nicht.
Die Türkei geht brutal gegen Kurdinnen und Kurden vor
Ankara geht in der Südosttürkei und im Nordirak regelmäßig gegen die PKK vor. Die PKK gilt auch in den USA und Europa als Terrororganisation. In Deutschland hatte der frühere CDU-Innenminister Manfred Kanther das Verbot gegen die Kurdische Arbeiterpartei erlassen. Damals hatte die Organisation Anschläge gegen türkische Einrichtungen in Deutschland durchgeführt.
Mittlerweile hat sich die PKK allerdings gewandelt und dem bewaffneten Kampf weitestgehend entsagt. Geblieben sind allerdings die Angriffe der Türkei gegen die linke kurdische Organisation.
Deren Hauptquartier liegt in den schwer zugänglichen Kandil-Bergen im Nordirak. International gibt es allerdings auch häufig Kritik am Vorgehen der Türkei, weil bei den zahlreichen Luftschlägen gegen die Kurdinnen und Kurden auch immer wieder Zivilistinnen und Zivilisten getötet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- taz.de: "Keine Gnade für die PKK"
- akweb.de: "'Dafür sorgen, dass das PKK-Verbot nicht angewendet wird'"
- nd-aktuell.de: "Der Westen braucht die PKK nicht mehr"