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Netanjahu-Mitarbeiter wohl wegen Leak an "Bild" verhaftet | Nahost-News


Newsblog zum Krieg in Nahost
Netanjahu-Mitarbeiter wohl wegen Leak an "Bild" verhaftet


Aktualisiert am 02.11.2024 - 10:59 UhrLesedauer: 20 Min.
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Benjamin NetanjahuVergrößern des Bildes
Benjamin Netanjahu: Der israelische Ministerpräsident streitet die Vorwürfe ab. (Quelle: Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa/dpa-bilder)

Ein politischer Skandal erschüttert Israel. Die USA verlegen Ausrüstung in den Nahen Osten. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Mitarbeiter von Netanjahu wohl wegen Leak an "Bild" verhaftet

10.11 Uhr: Die israelische Justiz hat mehrere Personen festnehmen lassen, die geheime Informationen aus dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu weitergegeben haben sollen. Damit hätten sie Israels Kriegsziele im Gazastreifen gefährdet, hieß es. Nachdem eine Nachrichtensperre dazu teilweise aufgehoben wurde, erschüttert der politische Skandal Israel.

An den Ermittlungen waren der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Beth, die Armee sowie die Polizei beteiligt. Einer der Festgenommenen soll ein Ex-Sprecher von Netanjahu sein, der an geheimen Lagebesprechungen teilgenommen hat, für die er keine Freigabe besaß. Zudem soll dieser Mitarbeiter vertrauliche Informationen an die "Bild" und israelische Journalisten weitergegeben haben. Das deutsche Boulevardblatt veröffentlichte daraufhin im September einen Artikel, in dem das Dokument als Plan des mittlerweile getöteten Hamas-Chef Yahia Sinwar präsentiert wurde. Es würde zeigen, "wie die Terroristen die internationale Gemeinschaft manipulieren und die Geiselfamilien quälen wollen", so die "Bild".

Netanjahu wies Berichte zurück, nachdem unter den Festgenommenen ein Mitarbeiter seines Büros sei. Dagegen betonten Oppositionsführer Yair Lapid und der Vorsitzende der Partei der Nationalen Einheit, Benny Gantz, dass die Schuld für das Durchsickern der Dokumente voll und ganz bei dem Ministerpräsidenten liegen würde.

Irans Religionsführer droht Israel und USA

9.57 Uhr: Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach den jüngsten militärischen Konfrontationen seinen Erzfeinden Israel und den USA mit einer entschiedenen Antwort gedroht. "Die Feinde, ob das zionistische Regime oder Amerika, werden sicher eine vernichtende Antwort auf das erhalten, was sie Iran und der Widerstandsfront entgegenbringen", sagte Chamenei (85) bei einer Veranstaltung in Teheran. Ob damit auch eine militärische Antwort auf den israelischen Vergeltungsangriff vor einer Woche gemeint war, blieb zunächst offen.

Verletzte nach Raketenangriff auf Israel

2.55 Uhr: Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben drei Raketen auf das Zentrum von Israel abgefeuert worden. Einige wurden abgefangen, ein abgestürztes Geschoss wurde in dem betroffenen Gebiet ersten Erkenntnissen zufolge identifiziert, wie die Streitkräfte mitteilten. Zuvor war in der Region Luftalarm ausgelöst worden. In den sozialen Medien wurden Videos geteilt, die den Einschlag einer Rakete in der Ortschaft Tira nordöstlich von Tel Aviv zeigen sollten. Bei dem Angriff seien sieben Menschen verletzt worden, teilte der Rettungsdienst mit.

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Sirenenalarm in Teilen Israels

2.30 Uhr: Das israelische Militär meldet in den frühen Morgenstunden des Samstags Sirenenalarm in einer Reihe von Gebieten in Zentralisrael. Dem Militär zufolge sind drei Geschosse aus dem Libanon ins Land eingedrungen, von denen einige abgefangen wurden. "Ein heruntergefallenes Projektil wurde höchstwahrscheinlich in dem Gebiet identifiziert", fügte die Armee hinzu und wies darauf hin, dass die Einzelheiten noch geprüft würden.

USA verlegen weitere Kampfjets und Schiffe in den Nahen Osten

1 Uhr: Die USA wollen weitere B-52-Bomber, Kampfjets, Tankflugzeuge und Kriegsschiffe in den Nahen Osten entsenden. Dagegen wird die sogenannte Abraham Lincoln Carrier Strike Group mit dem Flagschiff "USS Abraham Lincoln" darauf vorbereitet, die Region zu verlassen. Das Pentagon teilte in einer Erklärung mit, dass die Verlegungen in den kommenden Monaten stattfinden würden. "Sollten der Iran, seine Partner oder seine Stellvertreter diesen Moment nutzen, um amerikanisches Personal oder Interessen in der Region anzugreifen, werden die USA alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unser Volk zu verteidigen", sagte Pentagon-Sprecher Major General Patrick Ryder in einer Erklärung. Die USA haben im vergangenen Jahr gleich zwei Flugzeugträger im Nahen Osten eingesetzt. Der Abzug der "Abraham Lincoln" wird eine Lücke schaffen, bis ein anderer Flugzeugträger in den Nahen Osten verlegt wird.

Freitag, 1. November

Israel: Einer der letzten Hamas-Anführer in Gaza getötet

22 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen der letzten hochrangigen Hamas-Vertreter im Gazastreifen getötet. Das Mitglied des Politbüros der islamistischen Terrororganisation, Is al-Din Kassab, sei für die Beziehungen zu anderen extremistischen Gruppen in dem Küstenstreifen zuständig gewesen.

Die Armee veröffentlicht ein aus der Luft aufgenommenes Video, das den Raketenangriff auf das Fahrzeug des Hamas-Funktionärs zeigen soll. Auch ein Mitarbeiter Kassabs sei getötet worden. Die Hamas bestätigt den Tod der beiden.

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Militäretat: Israel will umgerechnet fünf Milliarden Euro mehr ausgeben

18.14 Uhr: Die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Haushaltsentwurf für 2025 mit höheren Ausgaben für das Militär sowie Kürzungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales verabschiedet. Der Entwurf, der noch vom Parlament gebilligt werden muss, sieht Ausgaben in Höhe von insgesamt 744 Milliarden Schekel (182 Milliarden Euro) vor, wie die israelische Wirtschaftszeitung "Calcalist" berichtet. Darin enthalten seien 161 Milliarden für den Schuldendienst.

Das Militär soll für seinen Mehrfrontenkrieg 117 Milliarden Schekel und damit etwa 20 Milliarden Schekel (etwa 5 Milliarden Euro) mehr als im laufenden Jahr erhalten. Neben den Einsparungen gibt es für alle Bürger gleichermaßen eine bittere Pille in Form einer Erhöhung der Mehrwertsteuer von 17 auf 18 Prozent. So solle eine Haushaltslücke von etwa 40 Milliarden Schekel geschlossen werden, berichtet "Calcalist".

Als Ziel für das Haushaltsdefizit wurden 4,3 Prozent des Bruttosozialprodukts angegeben. Derzeit beträgt es 8,5 Prozent. Der Krieg belastet Israels Wirtschaft enorm. Die Wachstumsprognose für 2024 musste schon von 1,1 Prozent auf nur noch 0,4 Prozent gesenkt werden.

Mehrere Tote nach israelischen Angriffen auf Osten Libanons

18.09 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Osten des Libanons sind nach offiziellen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilt mit, weitere mindestens 26 Personen seien verletzt worden. Aus libanesischen Sicherheitskreisen heißt es, es habe rund 16 Luftangriffe auf mehrere Orte im Gouvernement Baalbek-Hermel im Nordosten gegeben.

Die Hisbollah-Miliz ist in der verarmten Region im Osten besonders stark vertreten. Israels Armee hatte dort in den vergangenen Tagen bereits massiv angegriffen. Als Reaktion auf die heutigen Angriffe feuerte die Hisbollah nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Ziele im Norden Israels ab.

Auch im Südlibanon gibt es nach Meldungen der staatlichen Nachrichtenagentur NNA erneut zahlreiche Angriffe. Lokale Medien berichteten auch von mehreren Angriffen auf die Küstenstadt Tyrus.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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