Im Meer und Luftraum China hält Militärübung nahe Taiwan ab
Damit provoziert Peking Taiwan und die USA. Washington hatte Taiwan zuvor Geld und Militärhilfe zugesichert.
China hat am Sonntag Militärmanöver in der Nähe von Taiwan abgehalten. Diese seien eine Antwort auf "Provokationen" der USA und Taiwans, die "gemeinsame Sache" machten, sagte ein Sprecher der Volksarmee. Wo genau die Militärübung stattfand und wie viele Flugzeuge im Einsatz waren, teilte Peking nicht mit.
Die Volksbefreiungsarmee habe "gemeinsame Patrouillen zur Kampfbereitschaft und Angriffsübungen auf dem Wasser und im Luftraum rund um die Insel Taiwan organisiert", sagte der Armeesprecher. Es handele sich um eine "robuste Antwort auf die zunehmende Kollusion und Provokationen durch die USA und die taiwanischen Behörden".
Die chinesische Armee veröffentlichte Fotos eines Bombers, eines Kriegsschiffs sowie ein aus einem Cockpit aufgenommenes Luftbild, auf dem eine Bergkette in Taiwan zu sehen ist. Durch letzteres sollte hervorgehoben werden, wie nah das Flugzeug der Küste Taiwans kam.
Pelosi-Besuch in Taiwan hatte Spannungen verschärft
Chinas Außenministerium hatte am Samstag seine "starke Ablehnung" einer in Washington beschlossenen Militärhilfe für Taiwan in Höhe von zehn Milliarden Dollar bekundet, die auch Waffenlieferungen beinhaltet.
Der Besuch der ranghohen US-Politikerin Nancy Pelosi in Taiwan hatte im August die Spannungen zwischen den USA und China verschärft. Die Volksarmee hatte daraufhin die größten Militärmanöver seiner Geschichte in den Gewässern rund um Taiwan abgehalten.
Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. China hat den militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf den Inselstaat erhöht. Peking lehnt jede Diplomatie ab, die Taiwan Legitimität verleihen könnte, und hat zunehmend verärgert auf Besuche westlicher Vertreter und Politiker reagiert.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa