Internetnutzung untersagt Russischer Oppositionspolitiker Roisman vorerst auf freiem Fuß
Der am Donnerstag festgenommene russische Oppositionelle Jewgeni Roisman ist auf freiem Fuß. Einen Hausarrest lehnte das Gericht ab, verkündete aber Auflagen.
Der wegen "Diskreditierung" der russischen Armee festgenommene russische Oppositionspolitiker Jewgeni Roisman ist am Donnerstag vorläufig auf freien Fuß gekommen.
Ein Gericht in Jekaterinburg entschied, dass Roisman weder an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen noch das Internet nutzen darf, wie die Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete. Außerdem darf er keine Briefe versenden und empfangen. Roisman dürfe nur mit engen Familienmitgliedern, seinem Anwalt und Ermittlern Kontakt aufnehmen.
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Ermittlungen wegen Video im Internet
Den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Hausarrest für Roisman lehnte das Gericht ab. Anhänger des Oppositionellen applaudierten und sangen "Freiheit!", als Roisman ins Gericht gebracht wurde. Roisman erklärte sich für unschuldig. Er war am Mittwoch in seiner Wohnung in Jekaterinburg festgenommen worden.
Die Polizei erklärte, gegen Roisman werde ermittelt, weil er ein Video im Internet hochgeladen habe. Durch dieses sei die russische Militäroffensive in der Ukraine diskreditiert worden. Roisman droht eine mehrjährige Haftstrafe.
Er war von 2003 bis 2007 Abgeordneter. 2013 wurde er der prominenteste der Opposition angehörende Bürgermeister Russlands in Jekaterinburg und behielt diese Stellung fünf Jahre.
Fast alle prominenten Kritiker von Russlands Präsident Wladimir Putin haben inzwischen entweder das Land verlassen oder befinden sich in Haft.
- Nachrichtenagentur AFP