Blockierte Schwarzmeerhäfen Özdemir: Keine schnelle Lösung bei Getreide in Sicht
Trotz der Getreide-Verhandlungen in der Türkei glaubt der Agrarminister nicht an eine schnelle Einigung mit Russland. Auf Putins Wort sei kein Verlass.
Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) geht nicht von einer schnellen Auflösung der Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen aus. Derzeit gebe es zwar Verhandlungen in der Türkei um Getreideexporte, sagte der Grünen-Politiker am Montag in Brüssel vor Gesprächen mit seinen Amtskollegen der EU-Staaten. Er glaube aber nicht, dass viel dabei herauskomme, denn man stütze sich auf ein Wort des russischen Präsidenten Putin.
"Wer an das Wort von Putin immer noch glaubt, der kann auch an den Weihnachtsmann glauben oder an den Osterhasen glauben. Das ist ungefähr genauso seriös und genauso faktenbasiert", sagte Özdemir.
UN-Generalsekretär: "Ein bisschen Hoffnung"
Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine können Millionen Tonnen Getreide aus dem Land nicht exportiert werden. Die Nahrungsmittel werden auf dem Weltmarkt dringend benötigt. Russland streitet ab, die Exporte zu verhindern.
Vertreter der Vereinten Nationen, der Ukraine, Russlands und der Türkei verhandeln in Istanbul über die Ausfuhr des Getreides. Vergangene Woche hatte es dazu erste verhalten optimistische Stimmen gegeben. "Heute haben wir endlich ein bisschen Hoffnung", sagte etwa UN-Generalsekretär António Guterres am Mittwoch. Außenministerin Annalena Baerbock sprach am Freitag von ersten hoffnungsvollen Signalen, für Erleichterung sei es aber zu früh.
- Nachrichtenagentur dpa