Als erster Bündnis-Staat Bundestag stimmt Nato-Beitritt von Finnland und Schweden zu
Die Nato erweitert sich nach Norden, wenn es nach dem deutschen Parlament geht: Vier Parteien stimmen vollumfänglich für die Aufnahme Schwedens und Finnlands.
Der Bundestag hat dem Beitritt Schwedens und Finnlands zur Nato mit großer Mehrheit zugestimmt. Für die Nord-Erweiterung des transatlantischen Bündnisses votierten am Freitag in Berlin die Fraktionen von SPD, Grünen, FDP und Union. Die AfD-Fraktion stimmte weitgehend zu, die Linke dagegen.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht betonte, Russlands Präsident Wladimir Putin habe mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine bislang genau das Gegenteil dessen erreicht, was er eigentlich wollte. "Der Westen, den er so verachtet, wird stärker, nicht schwächer", sagte die SPD-Politikerin in der Debatte des Parlaments.
Nach dem Bundestag muss auch der Bundesrat dem Nato-Beitritt der beiden Nordländer zustimmen, womit noch im Laufe des Vormittags gerechnet wurde.
Lambrecht: "Europas Kraft wird größer"
Deutschland wäre damit der erste Nato-Staat, der die Aufnahme Finnlands und Schwedens in das Bündnis ratifiziert hat. "Deutschland setzt damit ein wichtiges Zeichen der Solidarität und Verlässlichkeit", sagte Lambrecht. Sie betonte, mit der Aufnahme der beiden EU-Staaten in die Allianz verschiebe sich auch das Kräfteverhältnis: "Europas Kraft wird größer, und die USA werden entlastet."
- Nachrichtenagentur dpa