Erstmals offizielle Zahlen Diese Waffen hat Deutschland bereits an die Ukraine geliefert
Lange ließ die Bundesregierung die Öffentlichkeit im Unklaren, welche Waffen sie an die Ukraine liefert. Jetzt hat sie erstmals eine Liste veröffentlicht.
Kritiker werfen der Bundesregierung seit Monaten vor, der Ukraine nicht genügend Waffen zur Verteidigung gegen Russland zu liefern – nun hat das Kanzleramt erstmals eine exakte Aufstellung der geplanten und bereits vollzogenen Lieferungen veröffentlicht. Die im Internet einsehbare Liste solle künftig ständig aktualisiert werden, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Die Bundesregierung setze sich weiter dafür ein, "dass die Ukraine dringend benötigte Waffen bald erhält und schnell einsetzen kann".
Mit der Veröffentlichung der militärischen Unterstützungsleistungen habe sich die Bundesregierung entschieden, sich "an die Praxis unserer engsten Verbündeten, etwa den USA, anzupassen", erklärte Hebestreit. "Seine Unterstützung wird Deutschland fortsetzen, solange die Ukraine diese Unterstützung benötigt", erklärte der Sprecher.
Weitere militärische Unterstützungsleistungen sollen demnach noch hinzukommen. "So führt die Bundesregierung Gespräche mit mittel- und osteuropäischen Partnerstaaten, die noch über Waffen und Gerät des ehemaligen Warschauer Paktes verfügen", erklärte Hebestreit. "Dieses liefern sie an die Ukraine und erhalten dafür von Deutschland im Ringtausch Waffensysteme aus deutschen Industriebeständen als Ersatz."
Konkret stehen auf der Liste folgende Waffen und Materialien:
►Was Deutschland bereits geliefert hat
Waffen, Raketen und Sprengstoff:
- 14.900 Panzerabwehrminen
- 500 Flugabwehrraketen Typ Stinger
- 2.700 Fliegerfäuste Typ Strela
- 50 Bunkerfäuste
- 100 Maschinengewehre MG 3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen
- 100.000 Handgranaten
- 5.300 Sprengladungen
- 100.000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln
Munition:
- 3.000 Patronen "Panzerfaust 3" zuzüglich 900 Griffstücke
- 16 Millionen Schuss Handwaffenmunition
Panzer und Fahrzeuge:
- 7 Panzerhaubitzen 2.000 inklusive Anpassung, Ausbildung und Ersatzteile (gemeinsames Projekt mit den Niederlanden)
- 178 Kraftfahrzeuge
- 30 sondergeschützte Fahrzeuge
Sonstiges:
- MiG-29 Ersatzteile
- 350.000 Zünder
- 23.000 Gefechtshelme
- 15 Paletten Bekleidung
- 100 Zelte
- 12 Stromerzeuger
- 6 Paletten Material für Kampfmittelbeseitigung
- 125 Doppelfernrohre
- 1.200 Krankenhausbetten
- 18 Paletten Sanitätsmaterial
- 60 OP-Leuchten
- Schutzbekleidung, OP-Masken
- 10.000 Schlafsäcke
- 600 Schießbrillen
- 1 Radiofrequenzsystem
- 3.000 Feldfernsprecher mit 5.000 Rollen Feldkabel und Trageausstattung
- 1 Feldlazarett (gemeinsam mit Estland)
- 353 Nachtsichtbrillen
- 4 elektronische Drohnenabwehrgeräte
- 165 Ferngläser
- Sanitätsmaterial (unter anderem Rucksäcke, Verbandspäckchen)
- 38 Laserentfernungsmesser
- Kraftstoff Diesel und Benzin (laufende Lieferung)
- 10 Tonnen AdBlue
- 500 Stück Wundauflagen zur Blutstillung
- 500 Stück Verpflegungsrationen
- Lebensmittel: 2.025 Paletten (68 Lkw-Ladungen) mit 360.000 Rationen Einpersonenpackungen (EPa)
►Was Deutschland noch liefern will
Waffen, Raketen und Sprengstoff:
- 3 Mehrfachraketenwerfer MARS mit Munition
- 10 Antidrohnenkanonen
Munition:
- 10.000 Schuss Artilleriemunition
- 53.000 Schuss Flakpanzermunition
- 5,8 Millionen Schuss Handwaffenmunition
Panzer und Fahrzeuge:
- 30 Flakpanzer GEPARD inklusive circa 6.000 Schuss Flakpanzermunition
- 10 geschützte Kfz
- 54 M113 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung (Systeme aus Dänemark, Umrüstung durch Deutschland finanziert)
- 80 Toyota Pick-up
- 22 Lkw
Sonstiges:
- 5.000 Gefechtshelme
- 8 mobile Bodenradare und Wärmebildgeräte
- 40 Aufklärungsdrohnen
- 7 Störsender
- 8 elektronische Drohnenabwehrgeräte
- 4 mobile, ferngesteuerte und geschützte Minenräumgeräte
- 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial
- 1 Fahrzeugdekontaminationspunkt
- 100 Auto-Injektoren
- 14 Drohnenabwehrsensoren und -jammer
- Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM
- Artillerieortungsradar Cobra
- 100.000 Erste Hilfe Kits
- Bundesregierung: "Militärische Unterstützungsleistung für die Ukraine"
- Nachrichtenagentur AFP
