Prozess in Separatistengebiet Zum Tode verurteilte Briten: Familie am Boden zerstört
In der Volksrepublik Donezk wollen prorussische Separatisten drei ausländische Kämpfer hinrichten. Nun äußern sich die britischen Angehörigen. Die Verurteilten seien Kriegsgefangene.
Die Familie eines von prorussischen Separatisten zum Tode verurteilten Briten hat sich schockiert über das Urteil in der selbst ernannten Donezker Volksrepublik gezeigt. Das britische Außenministerium teilte am Samstag im Auftrag der Angehörigen mit, die ganze Familie des 48-Jährigen sei "am Boden zerstört und betrübt über den Ausgang des illegalen Schauprozesses durch die sogenannte Volksrepublik Donezk".
Als ukrainischer Einwohner und unter Vertrag stehender Marinesoldat sollten ihm alle Rechte eines Kriegsgefangenen gemäß der Genfer Konvention gewährt werden, hieß es nach Angaben der Nachrichtenagentur PA in der Erklärung. Dazu zähle auch eine vollständig unabhängige Rechtsvertretung.
Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf sowie Vertreter der Ukraine sprechen auch von Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten. "Prozesse gegen Kriegsgefangene sind Kriegsverbrechen", sagte eine Sprecherin in Genf am Freitag.
Berichte: Briten lebten schon vor dem Krieg in der Ukraine
Das Oberste Gericht der separatistischen Donezker Volksrepublik (DVR) hatte am Donnerstag drei ausländische Kämpfer in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte als Söldner zum Tode verurteilt. Darunter waren zwei Briten und ein Marokkaner.
Die beiden Briten waren Mitte April in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol von prorussischen Kräften gefangen genommen worden. Beide hatten laut Medienberichten schon vor dem Krieg in der Ukraine gelebt und auch dort geheiratet.
- Nachrichtenagentur dpa