"Reagiert nicht mal auf Schmerzen" Russischer Kommandeur spricht offen über Folter
Im Propagandasender "Russia Today" spricht ein russischer Offizier über die Härte ukrainischer Gefangener – und offenbart unfreiwillig Schlimmes. Ein ukrainischer Regierungsvertreter äußert sich entsetzt.
Ein Interview mit einem russischen Kommandeur in der Ukraine befeuert die Sorge um das Wohlergehen ukrainischer Kriegsgefangener. In dem TV-Beitrag beschwert sich der Oberst über die Tapferkeit mancher gefangener Ukrainer und sagt über einen: "Man spricht mit ihm und er zeigt sich völlig unbeeindruckt, als wären wir die Gefangenen und nicht er. Das geht soweit, dass er nicht mal auf Schmerzen reagiert, gar nicht. Und das erleben wir an der gesamten Front".
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Der ukrainische Regierungsberater Anton Heraschtschenko teilte den Beitrag auf Twitter mit englischen Untertiteln und kommentierte: "Reagiert nicht auf Schmerzen!! Wir verlangen, dass Kriegsgefangene in Einklang mit der Genfer Konvention behandelt werden!"
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Das Abkommen von 1949 verbietet die "grausame Behandlung und Folter" von Kriegsgefangenen.
Wie viele Ukrainer sich derzeit in russischer Kriegsgefangenschaft befinden, ist unklar. Ende Mai hatten sich etwa 2.400 Verteidiger des Stahlwerks in Mariupol in russische Gefangenschaft begeben, mehr als 1.000 von ihnen seien inzwischen in Russland, so die Propagandaagentur Tass. Ihnen soll in Russland der Prozess gemacht werden. Die ukrainische Führung befürchtet, dass die Gefangenen gefoltert und ermordet werden.
- Tweet von Anton Heraschtschenko
- Material der Nachrichtenagentur AFP