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Frustrierte Separatisten-Einheit beschwert sich bei Wladimir Putin


"Sollten nicht an die Front kommen"
Frustrierte Separatisten-Einheit beschwert sich bei Putin

Von t-online, wan

Aktualisiert am 03.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Standbild des Videos zeigt einen Soldaten, der eine vorbereitete Rede abliest.Vergrößern des Bildes
Ein Standbild des Videos zeigt einen Soldaten, der eine vorbereitete Rede abliest. (Quelle: Bildschirmfoto/Telegram)
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In einem auf einem prorussischen Telegramkanal veröffentlichten Video haben Soldaten der selbst ernannten "Volksrepublik" Donezk dem Kreml schwere Vorwürfe gemacht. Sie sprechen von illegalen Praktiken.

Eine Gruppe von offenbar prorussischen Separatisten hat schwere Vorwürfe gegen die Militärführung erhoben und sich in einem Video an Kremlchef Wladimir Putin gewandt. Sie beklagen unter anderem die Zwangsrekrutierung von Soldaten in der selbst ernannten "Volksrepublik" Donezk (DNR).

In dem mehr als sechs Minuten langen Video steht ein Soldat vor einer Gruppe weiterer Kämpfer und verliest einen offenbar vorbereiteten Text. In seiner Ansprache erklärt er, dass er Mitglied des 113. Regiments sei. Er berichtet von Hunger und Kälte an der Front bei Cherson.

"Keine medizinische Voruntersuchung"

Konkreter wird die Kritik beim Thema Rekrutierung von Soldaten: Der Sprecher prangert an, dass es offenbar keine medizinischen Voruntersuchungen bei der Mobilisierung gebe. Es seien Männer mit psychischen Problemen rekrutiert worden. Auch Familienväter seien eingezogen worden.

"Wir haben viele Fragen hier, die von den höheren Stellen ignoriert werden", sagt der Soldat. Dazu gehöre auch, dass Rekruten der Reserve versprochen worden sei, nicht an der Front zu kämpfen. "In unserem Fall sind wir seit der Mobilisierung an der Front."

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Putin soll Rechtmäßigkeit prüfen

Der Soldat bittet Putin persönlich, rechtlich zu prüfen, ob seine Einheit tatsächlich Teil der 34. Brigade ist und welche Aufgaben ihr zugewiesen seien. Außerdem sollen eigentlich verpflichtende medizinische Voruntersuchungen für Rekrutierungen auch tatsächlich durchgeführt werden.

Ein Soldat, der als Namen Ivan Wladimirowitsch angibt, sagt im Video, er sei der Vater vieler Kinder und könne jetzt kein Geld mehr für seine Familie verdienen. Ein anderer, Maxim Iwanowitsch, sagt, er sei schwer krank. Und ein dritter, älterer Rekrut gibt an, psychisch krank zu sein. Er sei mit Gewalt ins Rekrutierungsbüro gebracht worden, seine Erkrankung sei ignoriert worden.

"Was machen unsere Jungs auf fremden Staatsgebiet?"

Die Soldaten sprechen im Video russisch, sie tragen weiße Armbänder, wie es bei den Truppen der prorussischen Separatisten und Soldaten üblich ist. Der Ort und der Zeitpunkt der Aufnahme können nicht verifiziert werden. Nach Angaben eines Soldaten im Video sei es im Ort Urozhaine im Oblast Donezk aufgenommen worden. Nach Angaben des Senders n-tv sind zwei Soldaten im Video als aus Donezk stammend identifiziert worden.

Der anonyme Betreiber des Telegramkanals, der sonst meistens prorussische Videos verbreitet, fragt in seinem Beitrag: "Was machen unsere Jungs auf fremdem Staatsgebiet? Warum beschützen sie nicht die DNR? Ich rufe die Behörden auf, sich den Appell anzuhören, unsere Jungs zurückzuholen und illegale Rekrutierungen zu stoppen."

Abgehörtes Gespräch von lästernden Offizieren

Der Sender Radio Svoboda hatte vor Kurzem über ein offenbar abgehörtes Telefongespräch zwischen zwei russischen Offizieren berichtet. In diesem sollen die beiden über Präsident Putin und den russischen Verteidigungsminister Shoigu herziehen. Letzterer wird als "komplett inkompetenter Amateur" bezeichnet.

Putin wird dafür kritisiert, nicht das ukrainische Parlament bombardiert zu haben. "Es gibt schreckliche Verluste bei unseren Jungs, verdammt", sagt einer der beiden Männer in dem Gespräch. Es soll vom ukrainischen Geheimdienst aufgezeichnet worden sein. Dieser hat seit Kriegsbeginn immer wieder Aufzeichnungen veröffentlicht oder Medien zugespielt.

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