Gesundheitsnotstand auf der Krim Bericht: Ukrainer müssen für russische Soldaten Blut spenden
Seit Beginn des Krieges sind womöglich Tausende Menschen getötet worden. Die russischen Truppen lassen Verwundete auch auf der Krim behandeln. Dort fehlt allerdings Blut.
Sowohl russische als auch ukrainische Truppen melden seit Beginn des Krieges Verluste. Viele verletzte Soldaten müssen behandelt werden. Nun meldet das Nachrichtenportal "20 Min", dass Ukrainer auf der Krim offenbar gezwungen werden, für russische Soldaten Blut zu spenden. Darüber hatte die ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Lyudmila Denisowa via Telegram informiert. "Ich erhalte ständig Informationen über eine große Anzahl verwundeter russischer Soldaten in den Krankenhäusern der besetzten Halbinsel", schrieb Denisowa.
Sie erklärte, dass für die Spende keine Dokumente überprüft würden und keine Untersuchung erfolge. Wer sich weigere, dem drohe Jobverlust.
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Krankenhaus in Simferopol massiv überlastet
Die Halbinsel Krim ist von Russland im Jahr 2014 besetzt worden. Um die verletzten Streitkräfte zu versorgen, fehle es an Spenderblut. In Simferopol, der Hauptstadt der Krim, laufe derzeit eine große Spendenaktion. Der Leiter des Krankenhauses in Simferopol soll per Sonderanweisung dazu aufgerufen haben, dass die Blutbestände stark ausgebaut werden müssen. Außerdem solle die kostenlose medizinische Versorgung für die Bevölkerung vorübergehend eingestellt werden. Das Krankenhaus sei massiv überfüllt.
Wenn Russland Ukrainer tatsächlich zwingt, Blut für verwundete Soldaten zu spenden, verstieße das gegen die Genfer Konvention. Bei dieser Konvention handelt es sich um zwischenstaatliche Abkommen, die den humanitären Umgang mit nicht am Krieg oder an Kampfhandlungen Beteiligten regeln.