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Tory-Abgeordneter Parish tritt zurück


Neil Parish
Wegen Pornos im Parlament – Tory-Abgeordneter tritt zurück

Von dpa, afp
30.04.2022Lesedauer: 2 Min.
House of Commons, London: Im britischen Parlament wurde ein Abgeordneter wegen dem Konsum von Pornos im Plenarsaal von seiner Partei suspendiert.Vergrößern des Bildes
House of Commons, London: Im britischen Parlament wurde ein Abgeordneter wegen dem Konsum von Pornos im Plenarsaal von seiner Partei suspendiert. (Quelle: Arcaid Images/imago-images-bilder)

Nach Vorwürfen weiblicher Abgeordneter hat der britische Abgeordnete Parish eingeräumt, im Plenarsaal Sexfilme geschaut zu haben. Nun gibt er sein Mandat ab.

Der britische Tory-Abgeordnete Neil Parish tritt nach Vorwürfen zurück, im Parlament auf seinem Smartphone Pornos angeschaut zu haben. Der 65-Jährige beugte sich damit am Samstag dem Druck, seinen Posten als Abgeordneter des Wahlkreises Tiverton and Honiton aufzugeben. Die Konservativen in seinem Wahlkreis in der Grafschaft Devon teilten mit, sie unterstützten die Entscheidung Parishs, sein Mandat abzugeben. Man danke ihm für seinen Dienst in den vergangenen zwölf Jahren. Er war bereits am Freitag von seiner konservativen Fraktion suspendiert worden.

Parish räumte parallel bei der BBC ein, das pornografische Material auf seinem Handy angeguckt zu haben. Er habe beim ersten Mal im Internet nach Traktoren geschaut und sei dabei auf eine Webseite mit "sehr ähnlichem Namen" gelangt. "Ich habe es ein bisschen angeschaut, was ich nicht hätte tun sollen", sagte der Abgeordnete, der gebürtig Landwirt ist.

"Mein größtes Verbrechen ist, dass ich bei einer anderen Gelegenheit ein zweites Mal zurückkam, und das war Absicht", sagte der Konservative weiter. Dieses Mal sei er auf der Website gewesen, als er im Unterhaus darauf gewartet habe, bei einer Abstimmung seine Stimme abzugeben. Anders als teilweise berichtet habe er aber nicht gewollt, dass für seine Kollegen im Parlament sichtbar sei, was er tue, betonte Parish. "Ich wollte nicht sicherstellen, dass Leute das sehen. Die Tatsache ist, dass ich ziemlich genau das Gegenteil versucht habe." Er bitte dafür um Entschuldigung.

Johnson: "Offensichtlich inakzeptabel"

Die Vorwürfe weiblicher Abgeordneter aus der Tory-Fraktion waren in dieser Woche bekannt geworden. Die Parlamentarierinnen gaben an, einen Kollegen beim Porno-Schauen auf seinem Handy im Plenarsaal gesehen zu haben. Ein Name wurde aber zunächst nicht genannt.

Premierminister Boris Johnson hatte sich empört gezeigt und das mutmaßliche Verhalten als "offensichtlich inakzeptabel" kritisiert. Kurz vor den Kommunal- und Regionalwahlen im Vereinigten Königreich am 5. Mai kam der Skandal für den Premier äußerst ungelegen.

Das britische Parlament war zuletzt von einer Sexismus-Debatte erschüttert worden. Wie kürzlich bekannt wurde, geht die interne Beschwerdestelle im Parlament derzeit Vorwürfen gegen mindestens 56 Abgeordnete wegen sexuellen Fehlverhaltens nach.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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