Auf dem Tempelberg Krawalle in Jerusalem eskalieren – mehrere Verletzte
Eskalation in Jerusalem: Auf dem Tempelberg kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der Polizei. Mehrere Personen kamen verletzt ins Krankenhaus.
Auf dem Tempelberg in Jerusalem ist es am Sonntag erneut zu Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Polizei gekommen. Etwa zehn Palästinenser wurden dabei nach Angaben von palästinensischen Rettungskräften verletzt.
"Hunderte" Palästinenser hätten kurz vor dem geplanten Besuch jüdischer Gläubiger der heiligen Stätte Hindernisse mit Steinen und Eisenstangen errichtet, um den Zugang zu blockieren, teilte die israelische Polizei mit. Um "die Ordnung wiederherzustellen" und die Demonstranten zu "vertreiben", sei die Polizei eingeschritten.
Dabei wurden nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds acht Menschen durch "Angriffe" der Polizei und zwei weitere durch "Gummigeschosse" verletzt. Drei der Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden.
Zwei Festnahmen
Auch am Rande der Altstadt von Jerusalem kam es zu Zusammenstößen. Dort bewarfen Palästinenser Busse mit Steinen, wie israelische Medien und die Polizei berichteten. Fünf Israelis wurden demnach dabei verletzt. Zwei Palästinenser wurden festgenommen.
Bereits am Freitag war es auf dem Tempelberg zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen, bei denen mehr als 150 Menschen verletzt wurden. Der Tempelberg mit der Al-Aksa-Moschee und dem angrenzenden Felsendom gilt als drittheiligste Stätte des Islam. Das Judentum verehrt den Tempelberg als seinen allerheiligsten Ort.
Zusammenstöße verschärfen Spannungen der vergangenen Woche
Die wachsenden Spannungen fallen in den muslimischen Fastenmonat Ramadan, der sich in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessachfest und dem christlichen Osterfest überschneidet. Die jüngsten Zusammenstöße verschärften die Spannungen der vergangenen Woche, die durch eine Anschlagsserie mit insgesamt 14 Toten in Israel angeheizt worden waren. Im selben Zeitraum wurden mehr als 20 Palästinenser getötet.
Im vergangenen Jahr hatten Zusammenstöße auf dem Tempelberg und rund um die Al-Aksa-Moschee zu tagelangen schweren Auseinandersetzungen zwischen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und israelischen Sicherheitskräften geführt. Bis zum Inkrafttreten einer von Ägypten vermittelten Waffenruhe wurden 260 Palästinenser und 13 Israelis getötet.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP