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Butscha: Ermittler bergen Kinderleichen aus Massengrab


Nach russischer Besatzung
Ermittler bergen Kinderleichen aus Massengrab in Butscha

Von t-online, mk

13.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Helfer bergen Leichen aus einem Massengrab Butscha: Darin lagen auch die Leichen eines zwei und eines zehn Jahre alten Jungen.Vergrößern des Bildes
Helfer bergen Leichen aus einem Massengrab Butscha: Darin lagen auch die Leichen eines zwei und eines zehn Jahre alten Jungen. (Quelle: Efrem Lukatsky/dpa)

Nach dem Abzug der russischen Armee aus Butscha haben Ermittler in der Kleinstadt schon mehr als 400 Leichen geborgen. In einem Massengrab fanden sie nun auch zwei tote Jungen mit Schusswunden.

In einem Massengrab in Butscha haben ukrainische Ermittler die Leichen eines zwei und eines zehn Jahre alten Jungen geborgen. Das berichtet einer der Polizisten auf Youtube, ein Beamter des Innenministeriums bestätigte den grausigen Fund. Die Leichen seien durch Schüsse in den Kopf getötet worden und hätten neben einer toten Frau gelegen, bei der es sich mutmaßlich um die Mutter handelt. Auch sie sei erschossen worden.

"Sie haben sie erschossen, verbrannt und mit Traktoren zerquetscht", schrieb Anton Gerashchenko vom ukrainischen Innenministerium auf Telegram. "Sämtliche Ermittlungen werden auf Video festgehalten als Beweise für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit der russischen Invasoren". Bislang seien 55 Leichen aus dem Massengrab geborgen worden. Insgesamt wurden in Butscha nach dem russischen Abzug bislang mehr als 400 Leichen getöteter Zivilisten entdeckt. Die ukrainischen Behörden sprechen von Morden durch das russische Militär.

Biden wirft Russland Völkermord in der Ukraine vor

Unterstützung bei der Ermittlung der Verbrechen bekommt die Ukraine vom Internationalen Strafgerichtshof. Dessen Chefankläger Kharim Khan besuchte den Kiewer Vorort am Mittwoch und bezeichnete die gesamte Ukraine als Tatort: "Wir sind hier, weil wir Grund zur Annahme haben, dass Verbrechen begangen werden, die in den Zuständigkeitsbereich des Gerichts fallen", so Khan. Ein Forensiker-Team des Gerichts sei in Butscha, "damit wir wirklich sicherstellen können, dass wir die Wahrheit von Fiktion trennen".

US-Präsident Joe Biden spricht im Zusammenhang von den Gräueltaten in der Ukraine inzwischen von Völkermord: "Ich habe es Völkermord genannt, denn es wird klarer und klarer, dass Putin einfach versucht, die Idee, überhaupt Ukrainer sein zu können, einfach auszuradieren", sagte er. Vor anderthalb Wochen waren die ersten Bilder von den Leichen Hunderter Zivilisten in Butscha aufgetaucht und lösen seitdem weltweit Entsetzen aus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft den russischen Truppen auch schwere Kriegsverbrechen wie massenhafte Vergewaltigungen und Folter vor: "Es wurden hunderte Vergewaltigungen registriert, auch von jungen Mädchen und sehr kleinen Kindern. Sogar an einem Baby", sagte Selenskyj am Dienstag in einer Videoansprache im litauischen Parlament. Aufgrund von Zeugenaussagen sei von "Tausenden und Abertausenden von Opfern" auszugehen, sagte Selenskyj. "Hunderte Fälle von Folter. Es werden weiterhin Leichen in Gullys und Kellern gefunden."

Verwendete Quellen
  • Material von AFP und dpa
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